Zum Frühstück nach dem Eierauflauf
schlug er die Todesnachrichten auf.
So erreichte ihn zu früher Stunde
schwarz-weiß gedruckt die schreckliche Kunde,
er sei verstorben.
Beerdigung schon übermorgen.
Das machte ihn erst zutiefst betroffen.
Dann hat er sich besinnungslos besoffen
und ist am anderen Tag erwacht,
krass kopflastig und ganz weit nach acht,
mit traurigem Herzen,
und heftigsten Schmerzen.
Die Todesnachricht war in der Welt,
ob sie missfiel oder ihm gefällt.
Er hat sie übernommen.
Sonst wäre er um den Verstand gekommen.
So ging er ins Meldeamt hinein
und verlangte seinen Totenschein.
Den hat er natürlich nicht bekommen.
Stattdessen sind weißkittlige Männer gekommen
und haben ihn jackenbefrackt mitgenommen.
In der Klappse dann
las er vor seinem irdischen Ende,
sein damals gemeldeter Tod sei eine Zeitungsente.
Da lachte er lautschallend weit
über seine
Nachrichtendoofgläubigkeit.
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]