Erinnerung setzt schwach
Den Stift zum Zeichnen an,
Und malt dann mit Bedacht
Die Linien meiner Bahn.
Schreibt unklar und getrübt
Nichts als die Konturen
Des, was mich noch liebt,
Den Umriss meines Lebens.
Verschwommene Tinte,
Aquarell in grauem Schwarz,
Mein neues Alles.

Mir gegenüber sitzt ein Mann,
Und blinzelt aus den kranken Augen
Die Sonne und das Leben an,
Versucht, die Hoffnung aufzusaugen.
Das zahnarme ehrliche Gesicht
Nimmt mich mit in seine Welt,
Zeigt mir ein Stück vom ewigen Licht,
Zeigt mir wieder, was mich hält.

Wie so oft erkenne ich,
Dass nicht wirklich alles zählt.
Alles ist nicht mehr als nichts,
Nichts ist das, was allem fehlt.
Die wahre Furcht ist die vor Glück,
Vor Gutem nur schreckst du zurück.

Erinnerung an alles ist Erinnerung an nichts.
Was wahrlich zählt, ist winzig klein.
Wichtig sind nur die Momente,
In denen dir das fade Leben
Unerwartet ein paar helle Sterne
Unter den Staub des Alltags mischt.



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