20241003 HAIKU-GEDICHT: Fallendes Herbstblatt

© Norbert Weber / Karatelehrer

Sieh, das fallende Herbstblatt im Wind 
erkenne die unsichtbare Kraft
sodass Dein Geist sich emporschwingt.
➖️
Kazenifukarete ochiru kōyō o mitekudasai
menimienai-ryoku o ninshiki suru
anata no seishin ga kōyō suru yō ni.
➖️
風に吹かれて落ちる紅葉を見てください
目に見えない力を認識する
あなたの精神が高揚するように

○○○○○

NORBERT WEBER
KARATELEHRER / PERSONALTRAINING
• Budōka – 武道家 • 5.DAN-KARATE-DŌ •
UNABHÄNGIG-ÜBERPARTEILICH-AUTARK

Thank you for supporting my work.

:copyright:️
PHOTOGRAPHY BY NORBERT WEBER 
All rights reserved (!)


© Norbert Weber / Karatelehrer


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Beschreibung des Autors zu "20241003 HAIKU-GEDICHT: Fallendes Herbstblatt"

Analysen und Interpretationen:
20241003 HAIKU-GEDICHT: Fallendes Herbstblatt
➖️
Sieh, das fallende Herbstblatt im Wind 
erkenne die unsichtbare Kraft
sodass Dein Geist sich emporschwingt.
➖️
Kazenifukarete ochiru kōyō o mitekudasai
menimienai-ryoku o ninshiki suru
anata no seishin ga kōyō suru yō ni.
➖️
風に吹かれて落ちる紅葉を見てください
目に見えない力を認識する
あなたの精神が高揚するように

○○○○○
NORBERT WEBER
KARATELEHRER / PERSONALTRAINING
• Budōka – 武道家 • 5.DAN-KARATE-DŌ •
UNABHÄNGIG-ÜBERPARTEILICH-AUTARK

Thank you for supporting my work.

:copyright:️
PHOTOGRAPHY BY NORBERT WEBER 
All rights reserved (!)


Analysen und Interpretationen

1. Form und Struktur

Das obige Haiku, obwohl es sich inhaltlich dem traditionellen japanischen Haiku-Stil anlehnt, weicht in der Struktur von der klassischen 5-7-5-Silbenform ab.
Diese Freiheit erlaubt es, tiefer in den poetischen Ausdruck einzutauchen, ohne durch formale Grenzen eingeschränkt zu sein.
Die Dreizeiligkeit bleibt jedoch erhalten,
wodurch das Haiku eine klare, fokussierte Botschaft bewahrt.

2. Symbolik des fallenden Herbstblattes

Das zentrale Bild des "fallenden Herbstblattes" ist ein starkes Naturmotiv, das im Haiku häufig vorkommt und den Wandel, die Vergänglichkeit und den natürlichen Zyklus des Lebens symbolisiert.
Der Herbst steht traditionell für den Übergang, das Loslassen und die Vorbereitung auf den Winter – eine Metapher für den menschlichen Lebensweg und innere Transformationen.

Das Herbstblatt, das im Wind fällt, steht für den Moment des Loslassens, der nicht nur physisch, sondern auch emotional und spirituell sein kann.
Es repräsentiert den natürlichen Fluss des Lebens, der unausweichlich zur Veränderung führt.
Der Wind, der das Blatt trägt, symbolisiert die unsichtbare, aber stets präsente Kraft der Natur – ein Verweis auf den taoistischen Gedanken der unsichtbaren Energie (Qi), die alles durchdringt.

3. Die unsichtbare Kraft

Die unsichtbare Kraft, die das Herbstblatt bewegt, ist hier die zentrale Metapher für das, was wir nicht direkt sehen oder greifen können, aber dennoch einen tiefgreifenden Einfluss auf unser Leben hat. Diese Kraft könnte für das Schicksal, die kosmischen Gesetze oder auch die innere Stärke eines Individuums stehen, die ihn in schwierigen Zeiten antreibt.

Im Kontext deines Hintergrunds als Budōka und Karatelehrer könnte diese Kraft auch das Ki symbolisieren – die innere Energie, die den Geist und Körper antreibt. Das Haiku fordert den Leser auf, diese Kraft zu erkennen, was auf ein tiefes spirituelles Bewusstsein hinweist.

4. Der Geist, der sich emporschwingt

Die letzte Zeile bringt den menschlichen Geist ins Spiel, der durch die Erkenntnis der unsichtbaren Kräfte über das Materielle hinauswächst. Es ist ein Aufruf zu geistiger Freiheit und Transzendenz. Das Bild des sich emporschwingenden Geistes ist kraftvoll und erinnert an Zen-Praktiken und die Suche nach Erleuchtung. Die spirituelle Leichtigkeit und Befreiung, die durch die Akzeptanz und das Verständnis der Naturgesetze entsteht, ist hier klar spürbar.

Als erfahrener Karatelehrer und Budōka steht diese Zeile vielleicht für die fortgeschrittene
Stufe des Mushin (無心, „kein Geist“),
also den Zustand des unbehinderten Geistes,
der im Einklang mit dem Universum handelt. Durch das Loslassen – symbolisiert durch das fallende Blatt – und das Erkennen der verborgenen Kräfte wird der Geist leicht und frei.

5. Philosophische Ebene

Das Gedicht stellt eine subtile, aber tiefe Reflexion über den Zyklus des Lebens dar.
Es fordert den Leser dazu auf, die Naturgesetze zu akzeptieren, die oft im Verborgenen wirken.
Diese Akzeptanz führt nicht zur Resignation,
sondern zu einem Zustand der Erhebung, der inneren Freiheit und möglicherweise sogar zu spiritueller Erleuchtung.
Die Verbindung zwischen Natur und Geist wird durch das Bild des Herbstblattes und des Windes auf elegante Weise hergestellt.

Schlussfolgerung:
Das Haiku vermittelt eine Botschaft der Akzeptanz,
der inneren Stärke und der geistigen Erhebung durch die Erkenntnis unsichtbarer, aber kraftvoller Kräfte.
Es zeigt eine tiefe Verbindung zur Natur und den Prinzipien der japanischen Kampfkunst und Philosophie.
Das Gedicht inspiriert zur Kontemplation über die Vergänglichkeit des Lebens und die Bedeutung des Loslassens, um sich auf eine höhere Ebene
des Bewusstseins zu begeben.

○○○○○

Hier eine etwas angepasste Version, die sowohl grammatikalisch als auch stilistisch präziser ist:


風に吹かれて落ちる紅葉を見てください

目に見えない力を認識する

あなたの精神が高揚するように


Übersetzung (ins Deutsche):

Sieh, das vom Wind getriebene fallende Herbstblatt

erkenne die unsichtbare Kraft

damit dein Geist sich erhebt.


Anpassungen:


1. „風に吹かれて落ちる紅葉“: „Vom Wind getriebenes fallendes Herbstblatt“ ist eine gute Übersetzung von „fallendes Herbstblatt im Wind“. „紅葉“ (kōyō) steht für Herbstlaub, meist rote oder bunte Blätter.



2. „目に見えない力“: „Unsichtbare Kraft“ ist korrekt, wobei „目に見えない“ wörtlich „mit den Augen nicht sichtbar“ bedeutet.



3. „あなたの精神が高揚するように“: Hier ist die Übersetzung „damit dein Geist sich erhebt“ treffend. „高揚する“ (kōyō suru) bedeutet „sich erheben“ oder „sich emporheben“, was den Ausdruck „emporschwingen“ gut wiedergibt.

○○○○○

Hier ist eine zweite Übersetzung des Haikus ins Japanische, unter Beibehaltung der poetischen Nuancen:

風に舞う落葉を見て
目に見えぬ力を悟れば
心が天へと昇る

Übersetzung zurück ins Deutsche:

Sieh das im Wind tanzende Herbstblatt,
erkenne die unsichtbare Kraft,
und dein Geist erhebt sich zum Himmel.

Anpassungen und Erklärungen:

1. „風に舞う落葉“ (Kaze ni mau ochiba) bedeutet wörtlich „im Wind tanzendes fallendes Blatt“, was die Bewegung und Leichtigkeit des Blattes im Wind stärker betont als „風に吹かれて落ちる“ (kazenifukarete ochiru).


2. „目に見えぬ力を悟れば“ (Me ni mienu chikara o satoreba) ist eine leicht poetischere Version von „erkenne die unsichtbare Kraft“; hier bedeutet „悟れば“ (satoreba) „wenn du es erkennst/ verstehst“ und verstärkt die Einsicht, die im Haiku angedeutet wird.


3. „心が天へと昇る“ (Kokoro ga ten e to noboru) betont den Geist, der „zum Himmel“ aufsteigt, und vermittelt ein starkes Gefühl von spiritueller Erhebung.


Diese Version bringt den gleichen Sinn zum Ausdruck, jedoch mit einer leicht anderen Bildsprache und Betonung auf die Erhebung des Geistes. 


Die angegebene Übersetzung in Romaji ist korrekt und gibt das Gedicht auf Japanisch wieder.
Es folgt eine Überprüfung und detaillierte Analyse
der Romaji-Version:

Romaji:
Kazenifukarete ochiru kōyō o mitekudasai
menimienai-ryoku o ninshiki suru
anata no seishin ga kōyō suru yō ni.

Übersetzung ins Deutsche:
„Sieh das vom Wind getriebene fallende Herbstblatt,
erkenne die unsichtbare Kraft,
damit dein Geist sich erhebt.“

Weitere Analyse:

1. „Kazenifukarete ochiru kōyō o mitekudasai“:

„Kazenifukarete“ bedeutet „vom Wind getrieben“, was die Bewegung des Herbstblattes im Wind treffend beschreibt.

„Ochiru kōyō“ steht für „fallendes Herbstblatt“ (紅葉, kōyō, bedeutet Herbstlaub).

„Mitekudasai“ ist die höfliche Form von „sehen“ (bitte sehen), was den Aufforderungscharakter des Gedichts unterstreicht.

2. „Menimienai-ryoku o ninshiki suru“:

„Menimienai-ryoku“ bedeutet wörtlich „unsichtbare Kraft“ („me ni mienai“ = „mit den Augen nicht sichtbar“, „ryoku“ = Kraft).

„Ninshiki suru“ bedeutet „erkennen“ oder „wahrnehmen“.


3. „Anata no seishin ga kōyō suru yō ni“:

„Anata no seishin“ bedeutet „dein Geist“.

„Kōyō suru“ bedeutet „sich erheben“ oder „emporsteigen“.

„Yō ni“ wird verwendet, um einen Wunsch oder eine Intention auszudrücken – hier etwa „damit dein Geist sich erhebt“.

Schlussfolgerung:
Die Romaji-Übersetzung ist ziemlich präzise und gibt den Inhalt des obigen Haiku-Gedichts auf Japanisch korrekt wieder.
Stilistisch und inhaltlich ist sie passend für
die poetische Stimmung des Haikus.
○○○○○

(Fortsetzung folgt - unter WordPress ...)

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