Du wanderst staunend durch die Spiegelhallen
Und möchtest dich in jedem Bild erkennen.
Du möchtest jedes als dich selbst benennen,
bist diesem Wahn mit Haut und Haar verfallen.
Versuche nicht, den Andern zu gefallen
Die Makellosigkeit ihr Eigen nennen,
Ihr Ideal in deine Seele brennen,
sonst werden Neid und Missgunst dich befallen.
Erkenne ihre tote Maskenstarre,
Ihr Lächeln kann die Augen nicht erreichen,
Sie können keine echte Wärme geben.
Komm, reiß dich los vom starren Blick und harre
Nicht aus in dieser Welt der Totenbleichen,
Du kannst mit deinen bunten Fehlern leben.
Das war ein Wettbewerb, ich habe leider nur einen Teil der Vorgaben gelesen, diesen hätte mein Beitrag entsprochen, aber da standen weiter unten noch einige, da ging ich mit meinem Sonett glatt vorbei! Geschrieben habe ich das in gut einer Stunde, zwei hätte ich Zeit gehabt …
Die Vorgabe:
Stell dir vor, die Menschheit sei ein Spiegelkabinett. Du läufst durch die Welt und jeder einzelne Mensch reflektiert dich auf eine andere Art und Weise. Manchmal ist diese Reflektion hässlich verformt, manchmal von Kratzern und Verunreinigungen überzogen - sie kann aber auch eine wunderschöne Version deiner Erscheinung sein, die du dir selbst nie zugemutet hättest.
Wie ist es, durch diese Welt zu laufen, wie fühlt es sich an, ständig aufs Neue reflektiert zu werden? Und wie beeinflusst dich der Mehrwert dieser Reflektionen, wenn du dich selbst im Spiegel betrachtest? Gib uns einen Einblick.
Kommentar:Dein Gesicht lässt die Leserherzen einfach höher schlagen! Während des Lesens entsteht eine fantastische Bildershow. Mit deinem Werk streifst du jedes Gemüt. Es ist überwältigend und gnadenlos schön!
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]