Ich nenne „Arbeit“ was mir gar nichts nützt.
Dafür geb‘ ich mein letztes Hemd.
„Wohl dem, der davon nichts besitzt“,
tön‘ ich, in einen wilden Strom gestemmt,
der vor hat mich mit sich zu reißen.
Wem will ich was denn nur beweisen?

Daß ich denke wenn der Schädel brummt?
Gegen Staatsgewalt, die alles steuern will?
Wenn jeder Widerspruch darin verstummt,
dann rede ich – ich bleib‘ nicht still!
Ich bin doch wirklich nicht bei Sinnen!
Was kann ich tun, wenn alle spinnen?

Was soll das heißen, wenn ich mich gräme,
weil ich nichtmal Familien gründen kann?
Das ist’s, wofür ich mich auch schäme:
ich bin halt nur zum Schein ein Mann!
Und ich wär‘ lieber anders eingestellt –
verdiente damit gut und ganz viel Geld.

Da wär‘ auch meine „liebe“ Frau zufrieden.
Sie kann doch schließlich nichts dafür,
daß mich der Zeit-Erfolg gemieden.
Sie leidet – und das verdankt sie mir!
Das ist doch wohl kein Zustand für die Seele,
wenn ich die Welt mit purer Wahrheit quäle…


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Wahre Qualen"

Re: Wahre Qualen

Autor: possum   Datum: 11.07.2014 22:32 Uhr

Kommentar: Da komm ich später nochmal mit mehr Zeit, aber super Zeilen lieber Alf!

Re: Wahre Qualen

Autor: noé   Datum: 12.07.2014 9:49 Uhr

Kommentar: Solange Du sie auch selber siehst, die pure Wahrheit, die nackte, die unverfälschte...
Netter Text, in Spiegelnähe geschrieben, oder?
Big Sis

Re: Wahre Qualen

Autor: Alf Glocker   Datum: 12.07.2014 14:34 Uhr

Kommentar: in Spiegelnähe ja, BiSi!

Danke Possum!

LG Alf

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