Nach einer kaum mehr realisierbaren Ewigkeit in Ketten hebst du deinen Kopf, weg vom Boden, auf dem du sitzt, und siehst dabei zu, wie jemand einen Schlüssel in ihr Schloss schiebt.
Längst vergessene Freiheit wird fasst spürbar, so nahe wie sie dir in dem Moment kommt, indem sich die Welt durch die erneut einsetzende Zeit plötzlich wieder zu drehen beginnt.
Farbe tritt wieder in dein Leben und scheint den Ort deines Verweilens in magisches Licht zu hüllen.
Licht, dessen du dir nicht sicher bist, ob du dessen Anblick vergessen hattest oder zum ersten Mal erblickst.
Als würde das kleine Werkzeug an einem raschelnden Bund zu einer Manifestation ungeahnter Freude, wie du dessen Einrasten im Schlüsselloch, durch das schwere Metall, in deinem gesamten Körper wahrzunehmen vermagst.
Und gerade in diesem Moment, der langersehnten Erleichterung, zieht der vermeintliche Retter den Schlüssel ebenso plötzlich wieder ab, wie er ihn hineingesteckt hatte.
Er geht, fort von dir, bis du ihn aus deinem Blick verlierst, als du ihm ungläubig und stumm hinterhersiehst, da keine Worte aus deinem Mund jemals beschreiben könnten, wie paradox beraubt du dich gerade fühlst.
In diesem Augenblick wirst du dir bewusster denn je, wie gefangen und machtlos du die überdauerte Zeit warst und unverändert, bis heute noch bist.
Rein gar nichts hatte sich seit dem ersten Tag deines Arrests geändert und nun wurde dir sogar die Hoffnung genommen, die du längst vergessen und gerade erst, für den verlangsamten Flügelschlag eines Schmetterlings lang, wiedererhalten hattest.
Die Wände scheinen erneut dich zu erdrücken und die Gitterstäbe deiner Zelle scheinen das gesamte Sonnenlicht, deren wahrscheinlich wundersamen Untergangs, mit abblätternden Rost zu verschlingen.
Einzelne daran vorbeiwindende Lichtstrahlen erscheinen erneut in kahlem Weiß, sowie der Ort deiner Gefangenschaft wieder in unterschiedlichen Graustufen zu verblassen scheint.
Dein Kopf sinkt, richtet sich wieder dem kalten Boden zu, um deinen leblosen Blick erneut in dessen langen Rissen verlieren zu lassen.
Schmetterlinge fliegen leise durch den lauen Wind.
Auf ihrer bunten Sonnenreise kreisen sie geschwind.
Blumen blühen, in allen Farben und der Duft betört.
Es ist die Welt der Himmelsgaben, die [ ... ]
Wie viele Stunden habe ich in Bibliotheken verbracht
Wie viele Bücher habe ich bisher gelesen
Wie viele Schicksale lernte ich kennen
Wie viele Geschichten und Abenteuer habe ich erlebt
Wie sehr [ ... ]
Wann finde ich das Herz, das mit meinem im Takt schlägt?
Ich sitze in meiner Klinik für Bekloppte mit zweieinhalb Zimmern und rede mit meinem Spiegelbild.
Es gibt mir niemals ein stumpfes [ ... ]