Du warst immer dabei.

Als wir den Schlüssel ins Schloss steckten.
Die Tür öffneten zu unserer gemeinsamen Wohnung.
Kicherten wie zwei verliebte Kinder.

Du warst immer dabei.

Hast gesehen wie wir beim renovieren uns lachend gegenseitig Farbe ins Gesicht schmierten.
Wie wir tanzend zusammen gekocht haben.
Wie wir morgens beim Frühstück den Tag geplant haben.

Du warst immer dabei.

Wir gaben dir einen Logenplatz in unserem Leben.
Am Fenster,weil du wie wir die Sonne liebtest.
Haben uns über die Jahre liebevoll um dich gekümmert.

Du warst immer dabei.

Du hast gesehen wie wir uns gestritten haben,
Hast gesehen wie wir uns liebten.

Und jetzt stehe ich alleine in den Trümmern meines Lebens.
Nichts ist mehr konstant für mich,nichts mehr von Bedeutung.
Wir haben dich vergessen,so wie ich vergessen hatte wer ich bin.

Ich wünschte du könntest reden.

Du hättest uns gefragt warum es so ruhig zwischen uns geworden ist.
Uns animiert mehr miteinander zu reden.
Uns gesagt das wir Probleme haben, die wir lösen können.
Gesagt das alles gut wird.

Ich weine.

Ich hebe dich aus deinem Topf,deine welken Blätter fallen von deinem toten Stil zu Boden.
Ich lasse dich in den Müll fallen, und ich habe das Gefühl das mein ganzes Leben mit dran hängt. Trockene Erde fällt von dir ab.
Und zum Vorschein kommt ein kleiner,neuer Trieb.


© Tobias Köhler


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Kommentare zu "Ich wünschte du könntest reden"

Re: Ich wünschte du könntest reden

Autor: possum   Datum: 07.12.2017 1:14 Uhr

Kommentar: Schön lieber Tobias, dass du im Schreiben nun deine Seele entlüften kannst, Alles Liebe! glG!

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