Langsam und drückend in dunkelgrau schiebt sich eine Wolke vor die Sonne. Langsam und drückend sinkt sie hinab. Es schleicht sich langsam ein. Das Drücken, das Stechen, das dumpfe Gefühl, das alles furchtbar ist. Langsam und drückend bewegt sich die Wolke. Ich halte es jetzt schon kaum aus. Wo kommst du her? Du dumpfes Gefühl. So furchtbar ist es doch gar nicht. Doch die Wolke bewegt sich weiter. Sie sinkt, langsam und drückend. Mein Herz klopft, langsam, gedrückt, zu langsam. Vielleicht hört es einfach auf. Ich glaube, dass mich die Wolke erdrücken wird, ganz sicher. Ich kriege gut Luft doch fühl mich, als würde ich ersticken. Ein salziger Wassertropfen nach dem anderen verlässt meine leeren, trüben Augen. Grundlos? Ich hasse das, das dumpfe Gefühl. Ich renne und jetze, doch es holt mich immer wieder ein. Es macht mich von innen kaputt. Es lässt mich mich hassen, all meine Gedanken sind purer Hass auf meine eigene jämerliche Erscheinung. "Schäm dich" brüllt es, das dumpfe Gefühl, die dunkelgraue Wolke. "Sieh dich bloß an, widerlich, du Versager und Nichtskönner! Klein und mikrig und nicht gut genug, so unperfekt, grässlich und hässlich!" Ich wünschte, dass ich mir die Ohren zu halten könnte, aber es schreit von innen und der Hass dröhnt durch meinen widerlichen Körper. "Komm schon, schlag zu, du hast nichts anderes verdient. Sieh dich an, scheiß Versager!" Das dumpfe Gefühl füllt mich vollkommen aus, ich bin umhüllt von der dunkelgrauen Wolke. Ich will schreien, doch kriege keinen Ton raus. Niemand rettet mich aus der Wolke, ich glaube ich ersticke. Ich will weghören, taub sein, allein sein, doch der Hass erfüllt mich. "Versager!" Ich gebe nach, ich schlage zu. Dumpf, wie das Gefühl, auf meine Oberschenkel. Ich weine und schreie in mich hinein und schlage zu, 1, 2 immer härter 3, 4 "Versager!" denke ich, 5, 6. Ich höre auf zu zählen, es brennt und zieht und schmerzt. Die dunkelgraue Wolke erstickt mich und ich ertrinke in meinen einigen salzigen Tränen. Ich schlage zu und der Schmerz erlöst mich vom dumpfen Gefühl. Es zeigt mir, dass ich noch da bin, "Versager!" denke ich. Scheiß dumpfes Gefühl.
Wer hat was jeder haben will noch braucht,
der ist in grelles Licht getaucht
und soll und außerdem, nein, and’rerseits,
schon obendrein, genau, bereits,
wie übers Ziel [ ... ]
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]