der Abend ist warm, der Himmel ganz klar. Die Luft riecht nach Sommer. Er ist noch nicht da. Ich trage ein Kleid so schwarz wie die Nacht, so glitzernd wie die Sterne umschmiegt es mich sacht.
Ich hebe den Saum, steige Treppen hinab denn die Uhr schlägt zwölf, Mitternacht. Der Wagen steht bereit...
Stell es dir vor und komm mit mir mit. Du wirst sehen, es wird ein unglaublicher Trip. Die Wagentür steht offen, ich steige ein.
Auf der Rückbank sitzt jemand, ich bin nicht allein.
Ich sage: "Die Nacht der Legenden, Quincy?"
Er antwortet: "Nur für dich, Baby!"
Schmetterlinge in meinem Bauch fliegen auf und ab, als der Wagen endlich hält vor den Toren der Stadt.
Die Tür wird geöffnet und ich sehe eine Hand. Leuchtend und strahlend wie ein echter Diamant. Ich ergreife sie und sage mir, jetzt kann ich sterben gleich jetzt und hier.
Als ich vor ihm steh und er lächelt mich an, geht die Sonne auf.
Na, hast du ihn erkannt?
Zu der schwarzen Stimme mit weißem Gesicht sage ich: "Du singst heute Abend nur für mich?"
Mein Herz macht einen Sprung als er lacht und sagt: "Wir alle, Baby. Nur für dich."
"Wir sollten rein gehen. Sie warten auf dich heut Nacht."
Er öffnet die Tür und die Nacht beginnt...in all ihrer Pracht.
Ich trete ein und die Zeit macht einen Sprung.
Die goldene Ära voll Glamour und Prunk.
Kannst du sie sehen? Die Frauen und Männer? Wie sie tanzen, sich drehen zum Swing dieser Zeit. Verschlungene Körper zu allem bereit. Die Männer mit Weste und Hut auf dem Haupt.
Die Frauen...mein Gott...haben Herzen geraubt.
Die Lippen sind sinnlich und Blutrot geschminkt. Die Kleider ein Traum...Oh...Mr Charles winkt.
Ich geh zu ihm rüber, er kommt mir entgegen. Er kann mich nicht sehen nur fühlen mein beben. Wir tanzen zu Georgia. Er singt mir ins Ohr. Eine Welle des Glücks steigt in mir empor.
Und als ich ihn frage: "Warum singst du nicht laut?" Da antwortet er leise: "Nur für dich, Baby." Ohh Gott!!!
Es ist schon sehr spät oder früh wie man will. Ich kann kaum noch stehen bin berauscht, wie von Sinnen.
Ich fühl die Musik in jedem Winkel meines Körpers. Von den Fingern bis in die Zehen. Stell es dir vor! Kannst du mich sehen?
Die Nacht ist fast vorbei, da klatscht ER endlich ab. Frankie, mein Liebster und zu "Moon River" geht's ab. Ab in den Himmel ganz hoch, immer höher.
Ich frage ihn:" Warum nur für mich?" "Weil du sie fühlst, die Musik deshalb...Nur für dich!"
Die Nacht ist vorbei. Und nun stell dir vor, die Frau im schwarzen Kleid kommt die Treppe empor.
Sie öffnet ihre Tür und ist nun allein. Um so besser. Niemand kann sehen, niemand kommt rein. Sie ist berauscht noch von der Nacht.
Und lacht und lacht und lacht und lacht...


© Rebecca Steinert


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Beschreibung des Autors zu "Nacht der Legenden"

Der Text soll meine Liebe zur Musik ausdrücken.

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