Sie sagten sie kam aus dem Nichts,
dem Land des Nebels.
Keiner hat es je betreten,
zu groß war die Angst.

Im dichten Rauch des Vergessens,
hinter dem Vorhang des Zweifels,
da stand sie schweigend,
in Grautöne getaucht.

Scheinbar unauffällig und schlicht,
doch nicht in der Stadt der Farben.
Sie war anders,
die Bürger standen still.

Ihre Münder weit geöffnet,
diese Farblosigkeit und Blässe war ihnen fremd.
Grau erleuchtet zwischen rot und grün.

Sie sprach kein Wort,
gehüllt in schweigen,
sie ließ sich führen,
gab sich ihrer Gastfreundschaft hin.

Sie wuschen sie,
befreiten sie von all dem grau,
kleideten sie in Farben,
doch ihr Gesicht blieb blass, ausdruckslos.

Sie fühlte sich fremd,
verstand die Angst vor dem grauen nicht.
Sie war nie farblos gewesen,
nur ihre Erscheinung war schlicht.

In ihr brannte ein Licht,
heller als alles andere,
schöner und strahlender,
sie waren die Farblosen.

Nur leuchtend an der Oberfläche,
gefangen in einer Welt voller Angst,
hinter einem Nebel aus grau,
blieben sie in ihrem kleinen Universum.

Die Schönheit von grau nie verstanden,
das Brodeln unter der Oberfläche,
niemals verspürt.
So verließ sie die Stadt der Farben für immer.


© 2009


4 Lesern gefällt dieser Text.





Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Farblos"

Re: Farblos

Autor: kreuzblut   Datum: 03.05.2014 10:39 Uhr

Kommentar: Farblos aber nicht Geschmacklos....Schön!

Kommentar schreiben zu "Farblos"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.