Eine Kathedrale aus Bäumen.
Sonnenstrahlen brechen durch das Grün.
Der Wind wie Musik, die Äste sein Instrument.
Unter der grünen Wölbung,
eine Kirche der Wilden.
Alles lebt hier.
Kein ängstliches Gebet.
Euphorie, die Natur umgibt mich nicht.
Welch ein Irrturm, hier bin ich klein.
Nur ein winziger Teil des Ganzen.
Doch so frei, tanze ich durch meine Kirche.
Renne, komme fast ins schweben.
In dieser Kirche wird getanzt, fernab von Konventionen.
Ich spüre so viel hier, fühle mich nah.
Nah zu Gott?
Da sind noch Zweifel,
irgendetwas muss da draußen sein.
So viel schönes,
ich atme ein, atme aus.
Gott muss hier draußen sein, nicht in kalten Häusern aus Beton,
geschmückt mit Saphiren und Gold.
Nein, mein Gott ist frei in all dieser Schönheit,
in all seiner Einfachheit
unbegreifbar komplex, mysteriös und wertfrei.
Der Gedanke gibt mir Kraft.
Da ist was, ich kann zweifeln und hoffen.
Nicht danach greifen und weiter suchen,
auf einer Reise, das Ziel noch im Nebel.
Mein Gebet ist nicht flehend,
Nein ich danke,
für jede Sekunde die mir den Atem raubt,
jeden Moment den ich am liebsten festhalten möchte.
Jedes Lachen, jede Träne, jede Emotion.
Alles was ich geben kann, mein so kleines Leben.
Ich lege es in deine Hand, doch ich lass nicht komplett los.
Teile davon gehören nur mir.
Mein Gott lässt sie mich behalten.
Ich muss nicht alles preisgeben.
Kommentar:Ja, die Wilden sind klein und frei - sie sind ein Teil ihrer Kirche ..
Wie wunderschön es ist, sich so zu fühlen! Mit deinem Gedicht schenkst du mir auf einmal dieses Gefühl - danke!
Kommentar:Wenn Du danken kannst, tust Du soviel mehr, als mancher "konventionell" Betende tut. Der Dank für eine solche Überfülle an Schönheit, bis ins letzte Detail so ausgeklügelt, ist das intensivste Gebet.
noé
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