Es ist Sonntag.
Ein Sonntag, wie kein anderer.
Ich sitze einsam am Strand, feiner Nieselregen fällt auf mich herab.
Doch ich spüre nichts.
Eine eisige Kälte umhüllt mich, wo einst nur Wärme war.
Mein Körper - abgemagert und blass – Spiegelbild meiner Seele.
Mit leerem Blick starre ich auf die Wellen, die bedrohlich und dunkel auf mich zurollen.
Keine Menschenseele am Strand, nur ich alleine mit mir und dem Regen.
Das Gefühl, für Raum und Zeit – verschwunden.
Ich spüre nichts.
Keinen Schmerz, keine Freude.
Es regnet stärker.
Es ist mir egal.
In meinem Kopf lauter Bilder, die wie ein Film nacheinander ablaufen.
Emotionen, die wieder aufleben wollen. Sie drängen sich in mir auf.
Ein Bilderbuch mit vielen schönen Worten.
Und ein Stück Hoffnung.
Die Kälte um und in mir wird eisiger.
Von Wärme längst keine Spur mehr.
Es ist kaum auszuhalten.
Starke Gefühle von Machtlosigkeit.
Eine Träne fließt langsam über mein Gesicht.
Weitere Tränen folgen.
Alles bricht aus mir heraus.
Ich sitze immer noch alleine am Strand.
Inzwischen regnet es in Strömen.
Doch ich nehme es kaum wahr.
Weil ich es verdient habe.
Ich bin mir sicher.
Abends fahre ich nach Hause.
Völlig leer und nass vom Regen.
Apathisch schaue ich aus dem Fenster.
Jede Kurve könnte die letzte sein.
Mir ist es egal.
Wieder viele Bilder in meinem Kopf.
Und die Frage nach dem Warum.
Eine Beleidigung zu viel.
Nach all den netten Worten.
Eine Beleidigung zu viel.
Und alles ist vergessen.
Es geht mir schlecht.
Meine Seele ist verletzt.
Mein Körper auch.
Ein Haufen schwarz weißer Schmetterlinge.
Sie haben ihre Farbe verloren.
Denn ihr Leben ist aus ihnen gewichen.
Sie haben keine Kraft mehr zu flattern.
Denn ihre Flügel sind gebrochen.
Langsam finden sie ihren Tod.
Der Wind fegt sie fort.
Es ist, als hätten sie nie existiert.
Erinnerungen an schöne Zeiten verblassen.
Hoffnung gibt es nicht.
Die Frage nach dem warum, sie wird bleiben.
Kommentar:Ein interessanter Text. Es muß ja eine schlimme Beleidigung gewesen sein, dass Du nicht verzeihen kannst.Die Apathie und Leere kommt gut zum Vorschein, ebenso die Triste...
Gruß Picolo
Kommentar:Da bist ja gerade am tiefsten Punkt angekommen. Das ist eine Leere, in der nichts mehr wichtig ist.
Sollte es aber, Du bist wichtig. Und wenn Du jetzt am tiefsten Punkt bist, kann es nur noch bergauf gehen. Da ist die Hoffnung, die vor Dir glimmt. Vielleicht siehst Du sie gerade noch nicht, weil der Regen zu stark ist. Wenn Du genau hinschaust, kannst Du sie vielleicht schon erahnen, und sie wird heller im Laufe der Zeit.
Es geht aufwärts, vertrau' darauf, es geht immer, immer weiter...
noé
Kommentar:Danke Noé für deinen lieben und mitfühlenden Kommentar!
Aber keine Sorge, mir geht's super, ich schreibe im Winter nur gerne etwas düstere Texte.
Liebe Grüße!
Wer hat was jeder haben will noch braucht,
der ist in grelles Licht getaucht
und soll und außerdem, nein, and’rerseits,
schon obendrein, genau, bereits,
wie übers Ziel [ ... ]
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]