Er liebt Sie.
Nein. Nicht sie. Sie.
Sie steht am Fenster.
Tränen benetzen ihre Wimpern. Sammeln sich in ihren Augenwinkeln.
Rinnen stumm ihre Wangen hinab.
Sie versucht zu begreifen.
Unfähig, sich zu bewegen. Unfähig, klare Gedanken zu fassen. Das, was sie begreifen will, ist nicht greifbar.
Er ist Teil ihres Lebens. Doch dieser Teil ihres Lebens existiert nicht. Nicht real. Sie fühlt sich von ihm magisch angezogen. Und hofft.
Hofft immer wieder, dass er diese Bindung endlich auch spürt.
Interesse an ihrem Leben zeigt. Manchmal sehen sie sich. Zwangsläufig. Freiwillig. Gezwungenermaßen freiwillig.
Wenn er geht, verlässt er sie nicht. Er geht nur. Sie haben keine Beziehung. Also kann er sie ja nicht verlassen. Eine Beziehung von der sie träumt.
Dort am Fenster.
Tränen rinnen stumm ihre Wangen hinab.
Sie steht am Fenster.
Er liebt Sie. Und nicht sie.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]