Nachfolgend ein kurzes Essay über die Relevanz der Forschung und die Bedeutung des historischen Jesu für die Christen:

Die Frage, ob der Jesus der Evangelien oder der historische Jesus für den christlichen Glauben wichtiger ist, stellt sich weitestgehend gar nicht, da es für die Wissenschaft sehr schwer bzw unmöglich ist, die Existenz Gottes in Jesus und somit den Grundsatz des Glaubens zu belegen. Beispielsweise gibt es für die Auferstehung mehrere historische, wissenschaftliche Theorien, jedoch sind diese nicht belegbar und die Auferstehung kann nicht abschließend wissenschaftlich bewiesen werden.
Es geht also darum, an die Auferstehung zu glauben und sie auch ohne Beweise als real hinzunehmen. Dabei können die Evangelien unterstützen und bei der Missionierung helfen, da in ihnen der göttliche Jesus beschrieben wird und so Menschen auch durch die Wundertaten Jesu überzeugt werden können.
Beim Glauben geht es nicht um das Wissen selbst, sondern um das Staunen, die Hoffnung und den Glauben selbst. Natürlich ist es zum Teil möglich, durch historische Forschung, Rückschlüsse auf die Zeit Jesu zu ziehen, z.B. durch die Schriftrollen von Qumran und so einen Beleg für die Authentizität Jesu zu liefern. Jedoch sind diese Fakten nicht die Grundlage des Glaubens; sondern die Bibel und deren Auslegung, weshalb dies auch die Motivation für Menschen ist, an Jesus zu glauben, wodurch die Christen Anhänger gewinnen.
Ein gewisses historisches Interesse besteht bei Menschen (der Aufklärung) natürlich immer, da ein bloßes Glauben an etwas, bei dem man nicht weiß, ob es tatsächlich so überhaupt existierte, unerfüllend und unbefriedigend ist. Dies ist in den Evangelien jedoch nicht der Fall, da viele genannten Ereignisse auch auf außerblibische, historische Berichte zurückzuführen sind, wie z.B. die Kreuzigung Jesu, die sowohl in der Bibel, als auch in Schriften des Tacitus (röm. Kaiser u. Schriftsteller) erwähnt wird.
Dennoch, oder gerade deshalb, gilt für die Christen der Jesus der Evangelien, da in diesen der Kern des Glaubens festgehalten ist und diese Christen letzendlich überzeugen müssen, genauso wie die Christen daran auch glauben müssen.
Historische Fakten können Menschen natürlich überzeugen, vor allem, wenn diese sich unsicher sind, woran sie glauben sollen, da sie die Echtheit Jesu belegen. Dadurch können sie den Menschen Sicherheit geben, allerdings werden sie nie das Wunderliche Jesu und dessen göttliche Taten belegen können; Denn diese wiederum sind in den Evangelien geschriebene Auffassungen. Dabei müssen sich der historische Jesus und der Jesus der Evangelien nicht widersprechen, vielmehr sind die Evangelien eine Erweiterung des Wissens über Jesus, die auf dem Glauben basiert. Durch das Bekenntnis zu diesem Glauben gewinnen die Christen Anhänger, die historische Forschung ist hierbei lediglich eine Stütze, die den Glauben untermauern kann. Sie wird niemals alles über Jesus und dessen Taten ergründen können, nicht zuletzt, da der Zeitraum etwa 2000 Jahre zurückliegt.
Dies ist auch nicht das Ziel bzw die Aufgabe der Wissenschaft, da sie etwas Anderes als der Glaube ist und diesem nicht entsprechen muss (und ggf. kann).
Abschließend lässt sich sagen, dass Christen sowohl durch den historischen, als auch durch den Jesus der Evangelien Anhänger gewinnen können. Hintergrund des Glaubens und der Religion selbst ist jedoch immer der Glaube an die Evangelien und den dort abgebildeten Jesus und erst dadurch kann man ein tatsächlicher Christ sein, weshalb ich resümierend sagen würde, dass das Christentum auf den Jesus der Evangelien angewiesen ist und nur durch ihn wahre Christen überzeugt werden können.


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