Was ist gut? Was ist Böse? Was ist was und warum ist was nicht was es ist, sondern was es zu sein hat, damit Gut gut bleibt und Böse alles andere, das dem Guten deshalb nicht entspricht, weil es explizite Unterscheidungen trifft! Wer hier bereits nicht mehr folgen kann oder folgen möchte, der möge sich bereits im Vorhinein als alles bezeichnen wonach ihm grade ist, nicht aber als das worauf ich ihn aufmerksam machen möchte. Also! Sagen wir's doch einmal, stark verblümt, rund heraus – oder von mir aus auch eckig: „Es gibt überhaupt gar kein Gut oder Böse“. Außer natürlich es handelt sich um ein Gut, das ein Gutshof ist, oder den bösen Teufel. Den man aber höchstens im Leib oder in der Kirche hat, sonst nirgends. Und genauso wenig gibt es auch gar kein Dick oder Dünn, kein Dumm oder Klug, kein Schön oder Hässlich, weil eben dem een sin Uhl dem annern sin Nachtigall iss. Det is doch lojisch – oder? Nee, isset nich!

Bevor wir allerdings ins Detail gehen, fragen wir sicherheitshalber nach: „Was darf denn nun eigentlich grade festgestellt werden?“ Wir erinnern uns dabei an Zeiten als die Erde sich nicht bewegt hat und einer behauptete „und sie bewegt sich doch“, oder an das anhaltende Gelächter, kurz nachdem einer verkündet hatte, daß es eine natürliche Zuchtwahl der Arten gäbe. Wir müssen uns sozusagen sehr in Acht nehmen, da es heutzutage selbstverständlich ausdrücklich erlaubt ist alles zu sagen, außer dem natürlich, was die „guten Sitten“ verletzt und deshalb eben nicht gesagt werden darf. Es kommt somit darauf an, das Gute und das Böse zu relativieren und nicht ausfindig zu machen, wo es überall vorkommt!

Das ist nicht ganz einfach! Sobald ich nämlich jemanden verletze, der gerade ein Verbrechen, im Sinne einer Menschenrechtsverletzung, begeht, dann muss ich mich vorher erkundigen, ob ihn, oder irgendwen, genau das beleidigt, weil er, oder irgendwer, von Geburt an, nichts anderes gewöhnt ist. In diesem Fall wäre dann der Böse gut und ich böse, weil ich das Gute vertreten wollte. Das ist ungefähr so, als würde ich einem Leoparden verbieten, seine Beute zu töten, obwohl ich gar nicht beurteilen kann, nicht ob, sondern, daß dies ein Vorgang des Guten ist. Gut – Menschen sind keine Leoparden und ich kann die Situation eines Leoparden, der Hunger hat, wirklich nicht beurteilen, aber kann ich deshalb auch gleich nicht beurteilen welchen Gelüsten ein Mensch folgt, wenn er welche hat? Offensichtlich! Sonst würde ich es ja nicht beurteilen wollen. Das ist nämlich unwichtig.

Wichtig ist, welche Sympathien diesem Menschen, und warum sie ihm entgegengebracht werden. Da kann nicht einfach einer hergehen und sagen: „Das ist unmenschlich, was der da macht!“ In solchen Fällen kommt es nicht darauf an, Gut oder Böse zu erkennen, sondern „richtig“, im Sinne von WAS-IST-ERWÜNSCHT, zu interpretieren! Das und NUR das ist die reine Form der Erkenntnis. Davon ausgehend kann ich auch nicht beurteilen was schön ist und was nicht. Das konnten vielleicht die alten Griechen, oder Michelangelo oder Leonardo – aber die durften das ja auch! Damals war zwar verboten, daß sich die Erde dreht, nicht aber der Goldene Schnitt, oder schöne Glieder. Denn schöne Glieder sind ebenso wenig schöne Glieder wie Gut gut und Böse böse ist, sondern es kommt darauf an, warum man das sagt! Zu sagen was man denkt ist hässlich und nicht schön! Und vor allem ist es hässlich, wenn man eine Vorstellung von Gut und Böse hat, die nicht mit den Vorgaben übereinstimmt. Und genau deshalb ist es auch dumm klug zu sein!

Schizophrenes Schubladendenken

© Alf Glocker


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Kommentare zu "Schizophrenes Schubladendenken"

Re: Schizophrenes Schubladendenken

Autor: Michael Dierl   Datum: 07.05.2024 11:19 Uhr

Kommentar: Hi Alf, Phhhhuuu....habe den Text komplett verinnerlicht! Unterm Strich würde ich sagen die Dummen haben mehr Überraschungsmomente auf ihrer Seite als die Schlauen die schon alles wissen - gelle! Anders ausgedrückt, sie haben jeden Tag Weihnachten und Ostern zusammen! Wenn das mal kein schönes Leben ist dumm zu sein.....und auch zu bleiben, das kriegen ehrlich gesagt mehr Menschen hin als gedacht! Immerhin viele glückliche Leute latschen auch hier herumfidibumms! Schön dass die Natur an solche Dinge gedacht hat, dass man im Alter wieder zum Kind wird, also zu jemand der immer dümmer wird, Hirnleistung abnimmt. Somit sind doch die Älteren wahrlich die glücklicheren Menschen! Grausam ist es im hohem Alter noch schlau zu sein und zu erkennen, dass man an einer schlimmen Krankheit sterben wird. So aber haben die Dummen das Gefühl des unendlichen Lebens zu erhalten und meinten teilweise schon über 5000 Jahre alt zu sein. Lassen wir sie in den Glauben denn die Natur sollten man ihren Lauf lassen! Das meine ich jetzt nicht zynisch! Es ist tatsächlich besser so!

lg Michael

Re: Schizophrenes Schubladendenken

Autor: Alf Glocker   Datum: 07.05.2024 18:13 Uhr

Kommentar: Dem ist nichts hinzuzufügen!
ich danke dir lieber Michael!

LG alf

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