Um die Welt aus den Angeln zu heben braucht es eine Menge Haken und Würmer, dann beißen die Stockfische wie verrückt! Aber nachdem ja praktisch alles einen Haken hat, ist es durchaus möglich Nägel ohne Köpfe zu machen, an denen man sämtliche Hüte aufhängen kann, die keiner ziehen will, falls jemand mal eine brauchbare Idee haben sollte. Dann stecken wir einfach die Hälse kopflos in den Sand oder werfen die F[u]i[/u]nte ins Korn, bevor noch jemand auf einen grünen Zweig kommt. Legen wir uns auf Eis!

So geht’s – genau so! Das haben schon die Alt-Hintern gewusst, die so manches in sich hineingeschoben haben, wenn der Tag und lang und unmöglich war…viel zu blöde, als, daß uns irgendwas einfach glatt ausginge, wie dem Schwälbchen das blitzgescheit in den Sommer fliegt. Wir haben‘s doch immer schon gleich gesagt: Das Wundern ist des Meiers Lust! Und alle Müller haben Frust, denn wenn sie so langsam vor die Hunde gehen, dann freuen sie sich am Dreck auf der Straße.

Das ist jederzeit möglich, denn der treibt sich neuerdings ja überall rum. Wie aus der Luft gegriffen, ist er urplötzlich da! Betonung auf „ur“, denn diese Zeit war die wichtigste. Sie dauert von Ewigkeit zu Ewigkeit und wird ständig nachgefrischt von den Sachbearbeitern der Fortpflanzungsindustrie „Flachschädel und Söhne“, die mittlerweile in eine Gesellschaft ohne jegliche Haftung umgewandelt wurde und die ganze Welt überreichlich mit Nachschub versorgt. „Welcome tot the presence!“ steht auf den Wahlplakaten der Haifische in Messershausen.

Oder wir werfen die Leimruten aus – da bleibt auch immer eine ganze Menge Geschmeiß dran hängen. Jeden Tag steht ja bekanntlich ein Dödel auf, den man dann nur noch rundlabern muss…und mit Leimruten geht das ausgezeichnet. Da schreiben wir einen gefälligen Slogan hin und die Dödel kommen angekrochen – ganz ohne Hebel, ganz ohne Netz und doppelten Boden, ganz ohne die reale Weltsituation begriffen zu haben – oben ohne sozusagen.

Was halt der Atlas so zulässt, also nicht der zum Nachschlagen (Schlagen verboten), sondern der, auf dem das Haupt sitzt mit dem jemand etwas begreifen sollte, was allerdings wiederum unerwünscht ist…deshalb gibt es ja Angeln, Ruten und Würmer, die eine ganze Welt aus ihrer Halterung heben können. Das ist aber längst noch nicht der Haken! Der Haken liegt in der Heimtücke gewiefter Fischer, die den Köder auswerfen, damit nach ihm geschnappt werden kann.

Man könnte jetzt natürlich sagen „Lass dich nicht schnappen, Freund der direkten Wege zu Kraft und Schönheit“, aber das wäre vermutlich sinnlos, angesichts der Betrugscoatching-Konzerne, deren Arbeitsgebiet im Trüben liegt, wo sich’s am besten fischen lässt. Denen gehen täglich Milliarden ins Netz – ja, Opfer und Euros, um einmal genau zu sein. Aber was wäre, wenn es andersrum auch ginge??

Was benötigte denn heutzutage ein Vielosoph, um die Welt wieder in ihre rechtmäßigen Angeln zu wuchten? Da wären zunächst einmal: keine Würmer! Auch Leimruten sind reichlich ungeeignet, um die zur Verfügung stehenden Rutengänger auf die richtige Spur, auf eine Route zu führen, an deren Rändern die Zweige noch grün und die Äste stabil genug sind, um Fehlentwicklungen aufknüpfen zu können.

Ziehen wir doch endlich den Hut vor Nägeln mit Köpfen, reißen wir uns die Haken aus dem Fleisch und legen wir uns nicht selber auf Eis, sondern drücken die Hälse derer unter Wasser, die uns abschleppern wollen. Damit hätten wir dann die Finte wieder aus dem Korn geholt, ohne uns schüchtern ins Jenseits evakuiert zu haben. Dann können wir immer noch darüber nachdenken, wen oder was wir uns demnächst noch so alles angeln wollen, wenn der Tag lang ist.

Trübsal blasen, oder Lieder in Fischblasenmanier zu singen, scheint unangebracht, in den schweren Zeiten des Leichtsinns, Stockfischen gegenüber, die mit uns nichts im Sinn haben, weil sie gar keinen Sinn haben (doppeldeutig). Bereits ihr Vorhandensein ist völlig sinnlos und einen Sinn für Sinniges haben sie auch nicht…nur eine ganze, unglaublich große Riesenmenge von Haken im Ärmel, mit denen man die Welt aus allem hebeln kann was nicht nietenfest ist.


© Alf Glocker


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