Was sind eigentlich Buchdrucker und Kupferstecher? Und was haben sie in der Baumrinde zu suchen, oder dort verloren? Sie gehören in den Staatswald, aber nur, wenn er unter Naturschutz steht, denn dann macht es nichts aus wenn alles zerfressen wird. Was aber machen die Leute außen herum? Genau – die werden ebenfalls mit zerfressen. Aber natürlich nur, wenn sie keinen Staatswald haben, oder womöglich trotzdem.

„Mein Freund und Kupferstecher“, das sagt sich natürlich so leicht hin und her, was jedoch soll das bedeuten, wenn ich mal traurig bin? Wenn das passiert, dann stehe ich vor vollendeten Tatsachen! Denn dann ist schon alles befallen, und dann ist die ganze Liebesmüh mit und vonwegen dem Pflanzen in der Pflanzung umsonst gewesen – und alles nur wegen dem blöden Staatswald!

Die dort vorkommenden Schädlinge sind gar keine, weil alles, aber auch alles, nur die Bäume nicht, unter Naturschutz steht. Und der besagt: Eingreifen verboten! So sehr auch alles Gute zerfressen wird, so viele auch sterben, von den aufrechten Stämmen, so wenig juckt das den Staat, denn der hat den Wald, und wer den Wald hat, hat den Wald!

Es ist also geraten sich mit Buchdruckern anzufreunden, die mit dem Staatswald gar nichts am Hut haben, sondern keine Kupferstecher zum Freund. Denn Schädlinge unterstützen einander in allen Lebenslagen, zu Ungunsten des Staatswaldes, aber auch zu Ungunsten von allen anderen Wäldern. Der Staatswald gibt den Ton an! In diesem Fall ist der Ton sterbender Gehölze. Das ist amtlich!

Kupferstecher, also „Freunde“ wie auch buchdruckende Massen, denen es die höchste Pflicht ist, die Welt kahl zu fressen, sollten also tunlichst sehr dosiert auftreten, oder eben, falls eine Schwemme eintritt, rechtzeitig verscheucht werden, und zwar bevor die Waldpolizei (Ameisen) und die Spechte nicht mehr nachkommen. Im Staatswald besteht allerdings für die Waldpolizei keine Einsatzpflicht – wahrscheinlich sind dort ja auch die Stellen sehr reduziert...sonst käme es ja nicht zum Befall!

Das letztendliche Phänomen ist jedoch folgendes: der Staat schaut einfach weg, wenn die Polizeikräfte, sprich die Ameisen nicht ausreichen, oder die Flucht ergreifen, weil sie mit einem toten Gehölz auch nichts mehr anfangen können. Dann hat er sich verrechnet, sagen die einen...aber es gibt auch welche, die den Vorgang mit Sorge beobachten und einfach nicht fassen können, warum ein Stamm nach dem anderen umfällt.

Und das alles nur, um Kupferstechern, also Freunden und Buchdruckern den Mainstream zu überlassen, dessen Motto Zer- Und Verfall der Kräfte heißt, denn irgendwann – so sagt sich der Staat – wird sich der Wald wieder regenerieren, egal mit welchen Bäumen und irgendwann wird dann wieder irgendjemand etwas davon haben. Egal wer das auch sei! Wald ist Wald und Schnaps ist Schnaps und Buchdrucker sind Schädlinge und Kupferstecher falsche Freunde. So lautet nun mal die wirkliche Wahrheit!

Komische Wirklichkeiten (Buchdrucker, Freunde und Kupferstecher)

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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