Der evangelische Landesbischof von Berlin und Brandenburg, Markus Dröge, hat die sofortige Freilassung des in der Türkei inhaftierten Menschenrechtsaktivisten Peter Steudtner gefordert. "Ein Mann, der sich friedfertig für Gerechtigkeit einsetzt, wird dafür inhaftiert. Das schreit zum Himmel", sagte Dröge am Montag bei einem Fürbittengebet für Steudtner in der Gethsemanekirche.
Er habe bereits am 19. Juli in einem Schreiben an den türkischen Botschafter in Deutschland die Untersuchungshaft für den in Berlin lebenden Steudtner als "unverhältnismäßig und unverantwortlich" bezeichnet und seine sofortige Freilassung gefordert, sagte Dröge. "Nachdem inzwischen ein Gericht in Istanbul die Aufhebung der Untersuchungshaft abgelehnt hat, kann ich diese Bitte heute nur um so dringlicher wiederholen." Dröge erinnerte daran, dass Steudtner vor inzwischen fast fünf Wochen in der Türkei verhaftet
wurde. Steudtner war am 5. Juli festgenommen worden, als er als Seminarleiter an einem Workshop türkischer Menschenrechtler zu IT-Sicherheit teilnahm. Die Inhaftierung der Menschenrechtler stieß international auf scharfe Kritik und war mit ein Grund für die "Neuausrichtung " der deutschen Türkei-Politik durch Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD). (afp)
Bis zur Freilassung von Herrn Steudtner soll jetzt Montag für Montag in der
Gethsemanekirche in der Stargarderstrasse um 18 Uhr dafür Fürbitte gehalten werden. Gestern sprachen der Pfarrer, der Bischof und der Präsident des Abgeordnetenhauses zur Inhaftierung von Herrn Steudtner. Diese wurde "unrechtmäßig" genannt.
Viele Gestalten saßen vor mir in der Kirche unter den hellen Fenstern und dem dunklen Rang. Ein Mädchen spielte "verstecken" vor seinen Eltern und verschwand hinter der Vorderbank. Einmal führte der Vater es fest am Arm zurück.
Eine Lehrerin sprach, die Steudtner in der 1. Klasse von den Eltern in Empfang genommen hatte. Auch sie forderte seine Freilassung. Noch andere Menschen sprachen.
Das Licht stand hell in den weißen Fenstern die ganze Zeit.
Wir sangen , beteten, etwa hundert bis zweihundert Menschen.
Vor der Kirche, nach der Fürbitte, standen die Geistlichen und der Abgeordnete in einer dunklen Gruppe, einander zugekehrt.
Kommentar:Gefällt mir nicht, weil der Text vorausetzt, daß der geneigte Leser weiß, wer Herr Steudtner ist.
Herr Schteudtner ist kürzlich bei einem Seminar zu Fragen der IT-Sicherheit als Menschenrechtler in der Türkei verhaftet worden.
Seine Verhaftung ist für mich ein weiterer Beweis, daß Herr E. daran arbeitet, Erpressungspotential gegen die BRD zu sammeln.
Re: Fürbittengebet in der Gethsemanekirche (aus der Berliner Zeitung vom 8.8.17)
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