Er lag neben mir, murmelte Sätze mit „Schlaf“, „Liebe“, „Nacht“.
Ich hörte ihn nicht, war taub. Das zuvor Gesprochene hatte mir genug gesagt. Es war dunkel. Durch den Spalt des angekippten Fensters konnte ich den Nachthimmel sehen, versuchte seine Farbe zu erkennen. Die Wolken, in denen sich die Lichter der Stadt zu spiegeln schienen, waren sie grau? Waren sie gelb? Oder braun? Es gab für diese Farbe wohl noch keinen Namen. Ich nannte sie okund.
Er lag neben mir, sagte kein Wort mehr, schlief vielleicht schon.
Zwischen dem Okund sah ich den Himmel. Als würde er zerrissene Wolkenkleider tragen. War er schwarz? War er blau? Gab es für diese Farbe einen Namen? Wenn es ihn gab, so kannte ich ihn nicht. In dieser Nacht trug die Farbe des Himmels den Namen Ruvent.
Er lag neben mir, atmete ruhig, schien zu träumen.
Durch den Fensterspalt, zwischen okund und ruvent blinzelte mir ein einzelner Stern zu. Er zwinkerte in weiß, blau, rot. Er verschwand zwischen den Wolken, tauchte wieder auf, blinzelte weiter. Welche Farbe er hatte? Tiral.
Er lag neben mir, schlief nicht, stand auf. Er schloss das Fenster. Okund, ruvent, tiral verschwanden hinter der Jalousie. Er gab mir einen Kuss, legte sich neben mich, nahm meine Hand. Ich schloss die Augen.
Sie stecken mich an, die Kinder des Lachens.
Sie albern am Wegesrand, fern allem Ernst.
Ein Zauber begann, mir ein Grinsen zu machen,
wie ein neues Gewand, das die Sorgen entfernt.
So mancher lebt in einer surrealen Welt,
die er für ganz normal gewöhnlich hält -
er tummelt sich in seltsam-geilen Pfründen,
ohne je den tiefen Sinn dafür zu finden.
Ein kleiner Ort, noch nie von ihm gehört,
der Zufall hatte mich dorthin geführt.
Kutter gegen die Kaimauer dümpeln,
die Wellen wabernd im Morgenlicht funkeln,
der Fischer lässt den Motor an, [ ... ]
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]