Neun mal klug = 666

Verhängsnisleere Illusionswolken schweben über einem Bild aus vertrauensunwürdigem Nichts, in das ich meine gezinkten Karten getaucht habe, um noch weniger zu begreifen. Alles genügt sich selbst.

Höchstens die Neunmalklugen fragen nach Sinn und Inhalt, wenn ich zu fabulieren anfange. In mir plaudert das Leben...es hört sich verdächtig nach Ahnungslosigkeit an, aber es hält sich zurück und bleibt sich unbarmherzig treu, anstatt sich doch einmal umzudrehen, in der Spielkiste des Todes.

Vergeblich erfrischen sich die Hirnpapageien an der nicht mehr ganz so frischen Luft. Woher der Wind weht ist unklar, aber man riecht eindeutig den Satansbraten: er kommt aus einem Industriegebiet!

Das Sonnenlicht auf der Terrasse sieht trotzdem so blankgeputzt aus wie das Gewissen eines Bankiers in einer Bananenrepublik. Vorläufig bräuchte es also nicht Nacht zu werden auf Erden – jedenfalls nicht von uns aus gesehen, die wir unbedarft sind und eben nur verdösen was geht...solange wir nicht übers Unglück stolpern.

Verstanden wird das natürlich nicht – weder das Gesagte, das Geträumte, noch das Gedachte-Geschriebene, denn....ja, warum denn? Man könnte ebenso gut erwachen, wenn man wollte.

Von Schlaf zu Schlaf kann man die Schäfchen an einer Hand abzählen, die noch vorkommen, sobald man sich hinterrücks nichts mehr vor macht – aus der Vormachtstellung einer überbetont positiven Grundeinstellung heraus, die kein trübes Wässerchen klären kann.

Wo sind sie denn überhaupt, die Klär-Anlagen? Haben wir die im vorigen Jahrhundert gelassen, oder sind wir gelassen genug, heutzutage über alles hinwegzusehen, das hoch genug ist, um es ignorieren zu müssen? Nichts ist unmöglich??

Doch die verhängnisleeren Illusionswolken schlagen weder Wellen im Meer der Haltlosigkeit, noch schlagen sie Breschen in ein Bild aus vertrauensunwürdigem Nichts.

Dafür wurden ja auch die Karten gezinkt, um nichts begreifen zu müssen, in der Spielkiste des Todes, wo grundsätzlich alles gut wird. Und – neunmalklug ist man allemal...

© Alf Glocker

© Alf Glocker

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Sonja Soller

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