Zu viele Hochbegabte – Intelligenzclub Mensa muss Aufnahmerichtlinien ändern

© „Logo mensa“ von Mensa International Limited, London, GB – http://www.mensa.de. Lizenziert unter Logo über Wikipedia / CC0 Public Domain

SA-TIERE. Laut eigener Satzung werden in den Mensa-Club, dem Club der Hochintelligenten, jene Menschen aufgenommen, die einen höheren Intelligenzquotienten haben als 98 Prozent der Bevölkerung eines Landes aufweisen – im deutschsprachigen Raum entspricht das üblicherweise einem IQ von 130. Eine Studie, bei der der IQ durch Aussagen von Eltern ermittelt worden ist, zwingt die Mensa, von 130 auf 180 zu gehen.

„Lehrer kommen mit zu viel Intelligenz nicht klar“

„Herkömmliche Intelligenztests sagen nichts über die Intelligenz meines Sohnes aus. Da er schlechte Noten bekommt und auch den Unterricht stört, muss er sich langweilen. Das kommt daher, weil er unterfordert ist. Daraus folgere ich, dass er hochbegabt ist“, so Frau Larissa-Emanuela Heinzenbichler, Mutter des 15jährigen Noel-Pierre. Die Lehrer an seiner Schule würden mit soviel Intelligenz einfach nicht klarkommen.

Lehrerbund: „Gefühlte Intelligenz hat zugenommen“

Seit rund 20 Jahren nimmt der Österreichische Lehrerbund, aber auch ähnlich Organisationen in Deutschland, eine Zunahme an gefühlter Intelligenz war. „Es ist erstaunlich“, so Patrick Wolf, Vorsitzender des SLÖ, „früher waren die Störenfriede und jene mit einer schlechten Note oftmals dumm oder einfach lernunwillig. Heute ist das anders. Heutige Kinder und Jugendliche, die schlechte Noten schreiben, unflätig und respektlos sind und den Unterricht auch für die anderen Kinder stören, sind laut Angaben der Eltern extrem hochbegabt und würden das nur tun, weil sie der Stoff langweilt, weil sie bereits in der Volksschule bereits einfachste quantenmechanische Gleichungen lösen können. Wenn wir dann aber den IQ der ‘Hochbegabten’ testen, erfahren wir wiederum von den Eltern, dass der niedrige IQ wieder nur Ausdruck der Langeweile sei.“

Mensa-Club reagiert

Durch die offensichtliche Schwämme an hochbegabten Kindern musste nun der Intelligenz-Club Mensa seine Aufnahmerichtlinien verändern. „Wir wollen weiterhin, dass nur die Menschen aufgenommen werden, die intelligenter als 98 Prozent der Restbevölkerung sind. Da laut Angaben der Elternverbände mittlerweile 90 Prozent der Kinder einen gefühlten IQ über 130 haben, also genau auf oder über unserer Zugangsgrenze liegen, führen wir nun statt der 130 eine Grenze von 180 ein“, so Tina Acham, Sprecherin von Mensa Deutschland. Aber man freue sich darauf, viele neue Mitglieder aus den vermeintlich bildungsfernen Schichten begrüßen zu dürfen.

Konsequenzen für bestehende Mensa-Mitglieder

Zwar würden in Zukunft viele neue Mitglieder hinzukommen, allerdings werden auch viele aktuelle Mensa-Mitglieder ausgeschlossen werden müssen. „Rund 90 Prozent unserer Mitglieder haben einen durch einen normalen, genormten IQ-Test nachgewiesenen Quotienten zwischen 130 und 179. Diese werden wir nun als dumm stigmatisieren und aus unserem Verein ausschließen. In Zukunft werden wir bei Aufnahmen in unseren Club rein auf die durchdachten, unparteiischen und gefühlten Angaben der jeweiligen Eltern vertrauen – so wie diese es bei ihren Kindern machen, wenn sie von der Schule nach Hause kommen und sagen, der Lehrer würde sie persönlich nicht mögen und man habe doch nur aus Langweile zugehauen“, so Acham.


© Stefan Köstlinger


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"Nein Herr Lehrer, mein Sohn ist kein Arschloch, er langweilt sich nur im Unterricht, weil er hochbegabt ist".

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