Religion ist meines Erachtens ein Überbleibsel aus vergangen Zeiten. Insofern mag da durchaus eine Verbundenheit im Rahmen von Tradtionen und Kultur verankert sein.
Religionen boten/bieten damals wie heute durchaus sinnvolle Ansätze zum gesellschaftlichen Miteinander, aber gleichfalls steht es wohl außer Frage, dass im Namen von Religionen Kriege geführt wurden und werden.
Ich möchte natürlich keinem Absprechen, an kulturellem Gut festzuhalten.
Würde aber auch gerne zu bedenken geben, dass ein Gott im Grunde die absolute Instanz ist, der sich alle Gläubigen zu beugen haben, der aber persönlich eher selten in Erscheinung tritt. Daraus folgt zum einen doch eine irdische Auslegung sämtlicher Lehren und Gebote von Menschen, die meinen zu wissen, was der entsprechende Gott an Verhaltensweisen gepriesen hat und wie entsprechende Fehltritte zu behandeln sind.

Wem möchte man denn freiwillig eine solche Macht über die eigene Person einräumen?

Zum anderen finde ich, dass der Fokus oft zu sehr auf dem Jenseits liegt. Selbst wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, sollte man dann nicht auch versuchen, das Diesseits bestmöglich zu gestalten?

Für mich ist der Sinn des Lebens persönlich Glücklich zu sein und keinem anderen dabei zu schaden. Gegebenenfalls noch der Nachwelt irgendwas sinnvolles zu hinterlassen.

Ich glaube an das Gute im Menschen.
Ich glaube an das Recht auf Selbstentfaltung.
Ich glaube an ein friedliches Miteinander.
Ich glaube, weil ich ein denkendes, fühlendes Wesen bin.

Sind das nicht Grundwerte, die alle Religionen für sich in Anspruch nehmen?
Anteilnahme, Empathie, Sinn für Familie, das Pflegen von Freundschaften, usw.

Sind wir nicht alle Menschen oder ist jemand auf einmal kein Mensch mehr bzw. hat er sein Lebensrecht verwirkt, weil er nicht den rechten Glauben hat?

Dieser Gott wäre doch nach aktuellem Grundverständnis ein Dikatator und Schlimmeres, der von jeden weltlichen Gerichten bestraft werden würde.

Anders gefragt, würdest Du Deinem besten Freund, den Du seit Jahren kennst, Böses wollen, bloß weil er nicht Deinen Glauben teilt und könnte nicht der Mensch, der Dir auf dem Weg zum Supermarkt begegnet, nicht auch Dein bester Freund sein und Du weißt es nur noch nicht, weil Du es nicht versucht hast?

Davon mal abgesehn, Religion wird auch oft für recht irdische Zwecke missbraucht, was eigentlich nicht im Sinne des Erfinders ist, aber da liegt es wohl im Blickwinkel des geneigten Gläubigen, dieses zu erkennen.


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Beschreibung des Autors zu "Glaube contra Religion"

Möchte an der Stelle keinem zu nahe treten, nur zum Nachdenken anregen.




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