Versilbern wohl, doch um die Sache zu vergolden ...

Versilbern wohl, doch um die Sache zu vergolden, braucht es einen wahren Könner seines Faches, der Ich Bin und der da mit dem edelsten der Schmelzmetalle umzugehen weiss seit aller Zeit im Wunderbaren. Ich halte und erhalte Seinsgesellen zur Genüge, denen Ich, was da zu tun ist, meisterlich und eloquent vor das Gewissen treibe. Sie sind es, die noch jeden Tanz, den Ich erdacht, mit Wonne und Gewissenhaftigkeit vollführen. Aus der Pfanne quillt verräterischer Rauch, und just im rechten Augenblick muss das Geschmolzene dem Tigel eingegossen werden, damit ein Wurf entstehen kann von ausgesuchter Reinheit der Verfassung, glänzend, morgenschön. So will Ich, was Ich immer will, ins Wesenhafte deiner Zeit entführen; damit aber weht ein Hauch von Meiner Götterkompetenz in deine über.
Lass es dir gesagt sein, dass ausser Mir nichts existieren kann und dass in Mir die Hähne nach dem Morgen kräh'n, damit die Hennen zeitig ihre Eier legen. Du auch mutest dir Gefühle zu, die Meine sind, du denkst, derweil Ich alles Denken kraftvoll in Mir trage. Das zu wissen, zeitigt dein erhabnes Wohl in Meinem Weltbegründen und lässt dich gnädiglich an Mir erwarmen. Trautheit spendʼ Ich dir und Götterwillen, radikale Einigung, sowie du strahlende Bewusstheit deiner selbst erlangst in Mir. Trefflich lässt sich in des Seins Gefieder wohnen; schwer in Nöten schläfst du bei dir ein, um kummerlos und selig wieder in Mir zu erwachen in den Weiten eines neuen Weltbewusstseins, als Verklärter und Gesegneter, Beglückter und Vollendeter von Meinen eminenten Gnaden.
www.das-sein.ch

© Ludwig Weibel

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