Als eine fassungslose Sünderin, o Seele, wirst du in das Erdenreich hineingeboren und dann wird von dir verlangt, recht tugendsam, bescheiden, weise und gelöst zu sein im langgedehnten Lernprozess, dem du dich unbedingt dahingegeben. Da hebt in dir ein banges Fragen an: Wohin, wozu, was soll das alles? Mühsalträchtig gehst du deinen Weg der tausend tückischen Strapazen und siehst das Ende endlich nur im bittern Tod. Ein Würmchen in der Erdschicht, eine Grille der allmächtigen Natur erscheinst du dir und zögerst nicht, dich als verloren zu bezeichnen in der Fassungslosigkeit der Weltentage.
Das Wissenschaftliche heizt deine Argumente an und lallt und lästert: Siehe da, so ist’s, ich kann es dir beweisen, festgezurrt auf deinem Stuhl. Wie Recht hat sie, derweil sie nur das Leibliche betrachtet und das Seelenvolle hinter sich verdorren lassen will in ihrem stürmischen Gebaren.
Fleht dein Herz um Hilfe, Bin Ich ihm schon nah und suche es zu trösten mit der Fülle deiner Einsicht: Bin Ich denn nicht da, kann reden, sehen, denken, laufen und Mich an Mir selbst erbauen, wenn Ich nur Vertrauen zu Mir habe.
Das ist nun der Anfang einer herzergreifenden Philosophie des Seins, die dich im Lauschen immer selbstbewusster, sicherer, verträglicher und heit'rer werden lässt. Indem du schweigst, kann Ich in dir zu Worte kommen und dir bedeuten, was da wirklich lichtvoll und erhaben ist über allem Scheinen. Du begreifst, was es bedeutet: Ja, Ich Bin, zu dir zu sagen. Damit gehst du Schritt um Schritt voran mit lächelnder Begierde und mit offensichtlicher Begeisterung am Sein und sicher Leben. Du durchschaust, was du dir Bist mit liebender Gebärde und begegnest darin Meinem Einfluss und Gebaren. Das heilt dich vollends von den Seelennöten und du stehst wie einer da, der weiss und der Gottseligkeit empfängt aus vollen Schalen. Rundum beglückt, erleichtert und erhaben, anerkennst du alles Seiende als deines von unendlicher Bravour und bestätigst dich und alle Welt im Selbsterkennen, als der Gottheit gloriose, graziöse, liebevolle und beseligende Spur.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]