Minecraft (so was wie ein digitaler LEGO-Baukasten), Goodbye Deponia (abenteuerliches Rätselspiel) oder Grand Theft Auto V (ein „Ballerspiel“ aus der Ich-Perspektive): Spiele prägen die heutige Jugend. Und sie sind überall: in der Schule, an der Bushaltestelle oder zu Hause. Doch manchen Eltern kommen dann Zweifel, wenn ihr Kind den ganzen Tag nur vor dem Computer hängt und als Gangster eine Stadt unsicher macht, wie in GTAV oder nur noch in seiner kleinen Pixelwelt lebt. Darum stelle ich mir die Frage: Sind Videospiele schädlich für Jugendliche und Kinder?

Erstmal sind Spiele nicht alle gleich. Geschichte besser verstehen mit „Civiliziation“ oder Gitarre lernen mit „Rocksmith“. Auch das ist mit Spielen möglich und bringt selbst unmotivierte Gitarrenspieler oder Geschichtsmuffel immer wieder dazu unbewusst zu lernen und sich zu verbessern.
Ein Vorurteil ist, dass Spieler vereinsamen würden, weil sie den ganzen Tag in ihrem Zimmer hocken und spielen. „Spieler vereinsamen in der Regel nicht. Die Gamer Community ist eine Gemeinschaft wie eine Fußballmannschaft oder ein Musikverein. Aber Spieler sollten trotzdem ihre offline Kontakte pflegen und sich nicht nur in Gamer-Clans bewegen“, so Prof. Daniel Süss.
Ein weiteres, häufiges Vorurteil der Medien gegen Spiele ist, dass sie alle gewalttätig sind. Im schlimmsten Fall werden Gamer als zukünftige Amokläufer bezeichnet. Doch das ist komplett falsch: Denn nur 5 Prozent der ganzen Spielescene sind wirklich Spiele, die gewalttätig sind. Die überwiegende Mehrheit sind friedliche Spiele mit der Altersfreigabe 0 bis 12 Jahren.
Spiele haben wie Filme eine Altersfreigabe, die minderjährige Spieler vor Inhalten schützt, die nicht für sie bestimmt sind. Es ist aber auch die Aufgabe der Eltern, darauf zu achten, was ihr Kind spielt. Eltern sollten sich ab und an zu ihrem Kind an den PC dazusetzen und mitspielen. Dadurch bekommen sie einen guten überblick über das Spiel und zeigen ihrem Kind Interesse an seinem Hobby.
Leider sind Spiele im Auge der Medien oft gefühllos. In diesem Punkt irren sich die Medien: Fahrenheit, Heavy Rain oder Beyond – Two Souls von David Cage sind echte Meisterwerke und werden von den meisten Spielern weniger als Spiele sondern eher als interaktive Kinofilme bezeichnet. Auch die Fans von Final Fantasy werden sich mit Tränen in den Augen an den siebten Teil erinnern. Oft wird, wie in Beyond – Two Souls auch die Hollywood Prominenz hinzugezogen. So wurden die beiden Hauptfiguren aus Beyond von Ellen Page und Willem Dafoe synchronisiert und gespielt.
Ich könnte sogar so weit gehen, Spiele als Bücher der Zukunft zu bezeichnen. Dies tut zum Beispiel LeFloid (ein YouTuber). Gute Spiele sind so fesselnd wie ein gutes Buch und bleiben genauso ein unbeschreibliches Abenteuer, wobei Spiele dem Spieler das geschehen noch näher bringen, da dieser die Handlung hautnah miterlebt und die Geschehnisse beeinflusst.
Zu guter Letzt fördern Spiele bestimmte Fähigkeiten. Spieler können Informationen schneller und präziser verarbeiten als Nichtspieler und reagieren schneller. Dies zeigen einige Labortests von Matthew Dye, Shawn Green und Daphne Bavelier, Psychologen von der University of Rochester in den USA. Auch wird die Konzentration und das räumliche Denken der Spieler gefördert, bestätigte Prof. Daniel Süss für Mendienpsychologie an der Züricher Hochschule. Auch Chirurgen üben ihre Fingerfertigkeit mit Spielen, so sind diese bei Eingriffen 27 Prozent schneller und machen 37 Prozent weniger Fehler. So bestätigt der Psychologe Douglas Gentile von der Iowa State University.

Meiner Meinung nach sind Videospiele nicht schädlich für Jugendliche. Es sollte es aber nicht übertrieben werden mit dem Spielen und man sollte z.B. einen schönen Nachmittag mit seinen Freunden verbringen. Wichtig daran: ohne Konsole und Computer. Und natürlich darf die schulische Leistung nicht unter den Spielen leiden. Ein gesunder Mix aus Computer, Treffen mit Freunden, anderen Freizeitaktivitäten oder lernen ist meiner Meinung nach genau richtig.


© Dragoneye00


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