Geboren bin ich aus einer fixen Idee heraus, da meine Mutter das Alleinsein nicht mehr ertragen konnte. Im Laufe des ersten meiner Lebensjahre wurde ich zu ihrem „Alter Ego“.
Gemeinsam setzten wir uns produktiv gemeinsam an den Tisch und reimten, schrieben und weinten zusammen. Oftmals ehr das eine, denn das andere. Das dies Doppelleben so schwer werden könnte hatte keiner von uns beiden erwartet. Manchmal kann ich meine Mutter und Erschafferin nur schwer ertragen, da sie entsetzlich launisch und melancholisch ist.
Fürs neue Jahr (2014) wünsche ich ihr deswegen einen festen Stand in ihrem Leben. Manchmal habe ich das Gefühl sie sollte mal sich und ihr Leben entrümpeln. Das würde sicher helfen den Kopf aus der Vergangenheit zu holen und befreit und möglicherweise mit neuer Kraft in die Zukunft zu blicken.

Sie ist eine Träumerin und würde am liebsten nur noch schlafen/träumen. Auch wenn sie viel mistiges und brutales/abartiges träumt. Es fällt ihr schwer, in letzter Zeit, sich auf anderes als ihr persönliches Leid zu konzentieren. Dadurch vergisst sie sehr viele Sachen, die früher ohne Probleme funktioniert haben.
Sie sollte sich mehr um mich kümmern, da ich wieder beginne zu schrumpfen und mich nicht mehr erwünscht fühle. Was ja nicht schlimm wäre, wenn ich wüsste das sie mich nicht mehr braucht, aber das tut sie eben noch. Sie braucht mich. Sie hat mich erschaffen. Sie wollte mich bei sich haben! Nun soll sie auch versuchen mit mir zu leben und zu arbeiten. Schließlich hat sie mich als Ventil und Schaffenspartner mit dazu geholt.
Sie träumt schon wieder... bzw. immer noch. Von einer besseren zufriederen Zeit. Aber sie weiß, dass sie diese Zeiten nur wahrnehmen und auch schätzen kann, wenn sie unzufriedene, unschöne Zeiten ebenso erlebt hat. Im Gegensatz zu mir ist sie real und Teil der relativen Welt. Sie kann das eine nur haben und erleben, wenn sie erfährt was die gegenteilige Situation ist. Kein Glück ohne Pech. Keine Freude ohne Trauer. Keine Gemeinsamkeit ohne Alleinsein. Sie muß lernen damit klar zu kommen. Sie sollte sich desweiteren in Geduld üben und nicht immer zu sehr die Meinung anderer Menschen auf sich beziehen.

Verdammt! Lerne die kleinen Dinge zu schätzen! Und glaube nur an dich, deine Kraft und deinen Erfolg. Ich habe recht und das weißt du auch! Du willst es dir nur nicht eingestehen! Ich kenne dich in vielerlei Hinsicht.

Wir schreiben heute den 30. 12. 2013: Nun seh ich sie wie sie auf der Arbeit sitz, halbwegs schlecht gelaunt ist und auf diese Weise vor sich her brütet. Gut, dass sie müde ist kann ich verstehen. Schließlich war die Nacht wieder unruhig und kurz. Zu traumreich und zu gruselig! Ich weiß es, denn in diesem Punkt seh ich was sie sieht und fühle was sie fühlt. Diese Albträume sind furchtbar.
Aber warum sie gestern so ein Drama aus dieser Bemerkung mit „Freunde plus“ gemacht kann ich nicht verstehen. Schließlich hat sie selbst doch noch Angst sich „falsch“ zu verlieben bzw. ist über diese EX-Geschichte noch nicht ganz hinweg.
Und noch etwas das sollte sie ins neue Jahr mitnehmen. Erfahrungen und Geschichten als schön und erlebt, aber keines Falls als maßgeblich und weltverändernt zu werten. Erfahrungen macht man und dann hat man sie, aber man muß nicht ständig die gleichen Sachen gedanklich hervorholen und immer wieder durchleben.

All diese Dinge habe ich ihr schon oft gesagt. Ich bin zuversichtlich, dass sie es schaffen wird sich von ihren Zwängenund Ängsten zu befreien und ihr Leben wieder für sich in die Hände zu nehmen. Sie wird es schaffen sich wieder auf sich zu konzentrieren und dann das Leben zu meistern. Wozu braucht sie andere Menschen?! Nur aus einer romantischen Idee heraus. Solche Gedanken und Vorstellungen wird sie über kurz oder lang ablegen.

Das packst du! Ich glaube an dich!

So.. Und nun verdrehen wir die Tatsachen und Schreibweise. Wir verändern die Person und du schreibst es selbst auf: Ich glaube an MICH! Ich bin ich und werde so mein Leben wieder zu recht zimmern und weiter ausbauen. Schritt für Schritt und Raum für Raum! Frohes neues Jahr und alles Gute für mich!


© Liana Sagittarius


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Beschreibung des Autors zu "Selbstkritisch ins neue Jahr"

Und auch alles Gute für alle anderen.

2014 wird ein tolles Jahr!!!

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Kommentare zu "Selbstkritisch ins neue Jahr"

Re: Selbstkritisch ins neue Jahr

Autor: noé   Datum: 01.01.2014 21:33 Uhr

Kommentar: Gruseliger Text. Aber auch mehr als das. Meinst Du wirklich, Deine Mum schafft das ganz allein? OK, mit Deiner Hilfe, aber Du bist nicht ausgebildet, Du bist mitten drin im Problem. Ich könnte mir vorstellen, dass Euch beiden Gespräche gut täten mit qualifizierten Personen. Denn auch, nicht erwünscht zu sein, seine Existenz einem Therapieansatz zu "verdanken", auch das ist mit Sicherheit kein schönes Gefühl.
Ich denke so ganz unqualifiziert bei mir, dass Deine Mum zuviel über sich selber nachgrübelt, über ihr Leben oder Nicht-Leben. Und das ist ein Endlos-Kreis, nein, eine Spirale, und die saugt sie ein, immer mehr. Für meine Begriffe sollte sie mehr nach außen schauen, nicht wer ihr helfen kann, sondern, wem SIE helfen kann, außerhalb von Euch, ihren Blick von sich auf andere lenken.
Aber ich bin ja auch nicht qualifiziert. Nur vom Leben. Für mich reicht das.
Liebe Liana, ich wünsche euch ein super-brillantes Jahr und Dir viel Kraft und Erfolg dazu für Dein verantwortungsvolles Bemühen um Deine Mum.
noé

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