Ich bin nur ein Hund.
Ein Flughund. Mein Leben läuft rund
Kann fliegen.
Muss nicht wie andere Hunde
zu Füßen des Herrchens liegen.
Ich bin nur ein Hund.
Ein Flughund. Ich hänge in Bäumen.
Des Tages zum Träumen.
Des Nachts werde ich jagen. Wonach?
Das müsst Ihr mich jetzt nicht noch fragen!
Denn jetzt werde ich erst einmal Urlaub machen.
Das und auch noch manch andere Sachen.
Ich buche den Langflug.
Ich treibe viel teuflischen Unfug.
Auf dem Flug nach Venedig.
Ich fliege flugs solo. Denn ich bin noch ledig.
Markussäule. Piazetta.
Hier ist es ja echt noch viel netter.
Venedig sehen. Ehe Venedig stirbt...
noch in bunten Prospekten für sich wirbt.
Venedig wird sinken,
erbärmlich ertrinken.
Ein steinerner Löwe mit steinernen Flügeln.
Muss meine Hybris jetzt zügeln.
So ein steinerner Löwe kann gar nicht fliegen.
Kann nur auf steinerner Säule liegen.
Kann nur auf die ertrinkende Stadt runter sehen.
Kann nur um Erlösung flehen.
Der steinerne Löwe kann mich gut leiden,
wird mich beneiden.
Denn ich fliege bald wieder nach Haus.
Mit dem steinernen Löwen und mit Venedig,
ist es bald aus.
Ein Gerücht, ein Gerücht dreht seine Runde.
Im Urwald da gäbe es fliegende Hunde.
Die wären noch lange nicht bekehrt.
So gottlose Hunde, das sei ganz verkehrt.
Drum schicke man flugs zu den Flughunden hin,
einen Priester,
der bekehre den Flughund zum Glauben hin.
Ein lediger Hund.
Ein gottloser Flughund.
Mein Leben, mein Leben.
So ist es eben.
Ich darf es auch hassen.
Ich muss es nicht lieben.
Ich bin nur ein Hund. Ein Flughund.
Ein gottloser Flughund.
Keine Echopeilung. Na, und?
Mein Leben läuft dennoch
gottlos, geschmeidig und rund.
Wie viele Stunden habe ich in Bibliotheken verbracht
Wie viele Bücher habe ich bisher gelesen
Wie viele Schicksale lernte ich kennen
Wie viele Geschichten und Abenteuer habe ich erlebt
Wie sehr [ ... ]
Wir sind Sterne.
In verschiedenen Galaxien.
Eigentlich bin ich
Ein schwarzes Loch.
Bin ich das...?
Ist das überhaupt relevant?
Wir sind Materie.
Du.
Ich.
Alle.
Das ist nicht [ ... ]
Da ist ein Weg – nicht aus, noch ein.
Was mag daran wohl richtig sein?
Doch mein Schicksal stört es nicht –
ich verliere mein Gesicht am Tag…
obwohl ich nachts gesponnen hab:
in [ ... ]
Wenn ich wär 'ne Alpenkuh,
und solch Läuten nervte mich, immer und immerzu,
aus der Haut würd ich auf der Stelle fahren!
Ich würd das scheiß Ding nimmer tragen!