Ich geh` heute mal raus
raus, um zu atmen, raus um zu leben.
Dorthin, wo Verliebte über den Dingen
und über die leeren Straßen schweben.
Ich geh` jetzt mal kaputt
kaputt, um mich neu zu erfinden.
Ich werd meinem Chef und dem Scheidungsanwalt
montags einen berliner Bären aufbinden.
Der Zyklop der Vernunft –
ist sonntags auf einem Auge blind.
Ich plädiere für ein Jahr voller Sonntage,
gehe verloren, werde wiedergeboren
als Sonntagskind.
Ich geh` heute mal raus
steige aus – aus meiner Schlangenhaut.
Habe viel zu lange meine maroden Luftschlösser
auf Selbstbetrug und auf Sand gebaut.
Ich drücke dem nächstbesten Obdachlosen
meine Wohnungsschlüssel in die Hand
gebe ihm mein letztes Geld
und zahle ein Ticket nach „Irgendwohin“
mit einem Lächeln und mit Flaschenpfand.
So geht’s auch, so geht’s auch.
Ich bin heute mal Krähe oder Storch oder Hahn.
Die Vögel, sie sähen und ernten nicht...
Gottvertrauen lässt Flügel wachsen
und ich hebe ab, ins heilende Licht.
Der Zyklop der Vernunft –
ist sonntags auf einem Auge blind.
Ich plädiere für ein Jahr voller Sonntage,
gehe verloren, finde mich wieder
als Sonntagskind.
Ein kleiner Ort, noch nie von ihm gehört,
der Zufall hatte mich dorthin geführt.
Kutter gegen die Kaimauer dümpeln,
die Wellen wabernd im Morgenlicht funkeln,
der Fischer lässt den Motor an, [ ... ]
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]