Da steht ein Mädchen, barfuß, mit einer Puppe in der Hand.
Es schaut mich an mit dunklen Augen, ein Kind aus einem fremden Land.
In seinem Blick seh ich die Angst, die Verzweiflung und den Schmerz,
so viele Wunden, so viele Narben auf einem kleinen Kinderherz.
Sie sagt, sie heißt Arieta, und sie kommt aus dem Kosovo,
geflohen mit ihrer Mutter und gestrandet im Nirgendwo.
Ihren Vater hat man verstümmelt, ihren Bruder umgebracht,
sie erinnert sich noch viel zu gut an jene Nacht.
Arieta aus Pristina, Abdurrahim aus Beirut,
der Krieg ist nichts für Kinder und nur zum Sterben gut.
Khairunnisa aus Bengasi, Maxim vom Schwarzen Meer,
alle Tränen dieser Erde bringen euch nicht wieder her.
Verletzte Seelen suchen Liebe, doch jeder Friedensruf verhallt,
wir brauchen Weisheit und Verständnis, doch man setzt nur auf Gewalt.
Und im Stundenglas des Lebens verrinnt die teure Zeit,
so wird es sein, wenn wir nichts ändern, bis in alle Ewigkeit.
Da steht ein Mädchen, barfuß, mit Tränen im Gesicht.
Es schaut mich an mit blinden Augen, denn sehen kann es nicht.
Doch es reicht mir seine Hände, hält mich noch einmal fest,
dann winkt es mir zum Abschied, bevor es mich verlässt.
Arieta aus Pristina, Abdurrahim aus Beirut,
der Krieg ist nichts für Kinder und nur zum Sterben gut.
Khairunnisa aus Bengasi, Maxim vom Schwarzen Meer,
alle Tränen dieser Erde bringen euch nicht wieder her.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]