Sein Name ist Rüdiger Friedhelm und er ist 35 Jahre alt. In der Steinzeit wäre er jetzt schon tot. Ein Zustand, den er sich oft gewünscht hatte. Aber der Tod ist ja kein Zustand mehr. Laut den Lebenserwartungsstatistiken der Neuzeit hatte er nicht einmal die Hälfte geschafft. Eine Erkenntnis, die Rüdiger oft zu schaffen machte. Wie viele Berge waren es noch? Klar machte er sich noch Hoffnungen, legte manchmal den Kopf in den Nacken, blickte in dunklen Nächten nach oben und fühlte so etwas wie Erhabenheit und Sinn. Dann nickte er und nach kurzer Zeit war das Gefühl wieder vorbei. Er war froh, wenn er einmal etwas Positives fühlte. Er dachte dann immer “festhalten”. Aber das ging natürlich nicht. Es war so, als wolle man den Wind umarmen.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]