Es trifft gewiss zu,
dass die Hoffnung eine Gnade darstellt.
Aber fraglos ist sie eine schwierige Gnade.
Man hat sich ihrer oft zu versichern,
denn sie ist nicht dazu angetan,
sonnigen Erbauungsfrieden anzustiften,
sondern, weit eher, uns gefasst zu machen.
Wer sich ihr anheim gibt,
ist keineswegs gegen alles gefeit.
Die Hoffnung schützt vor keinem Pantherbiss.
Aber sie lässt erkennen,
wessen wir bedürfen, um bestehen zu können.
Vielleicht
ist Hoffnung die letzte Weisheit der
Narben.
Kommentar:Dieser Text von Siegfried Lenz muss 1955 oder früher entstanden sein. Als Quelle wird ein bis 1955 unveröffentlichter Essay genannt. Abgedruckt findet sich der Text in der Prosa-Anthologie "Das kleine Mädchen Hoffnung". Die Auswahl besorgte Gerhard Wolter. Hamburg (Agentur des Rauen Hauses). 1955. Dort auf der ersten Zwischentext-Seite (unnummerierte Seite 13).
Wer weiß, wo Siegfried Lenz selbst den Text veröffentlicht hat?
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Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]