Mias Daten Diebstahl


Der Montag war gekommen, und Mia hatte wie versprochen die App von Leo auf ihren Laptop geladen. Sie hatte auch den Stick und das kleine Kartenlesegerät erhalten, das kaum größer war als eine PC-Maus. Während sie nun mit dem Fahrrad auf dem Heimweg vom Internat war, konnte sie nicht aufhören, darüber nachzudenken, wie sie an die Sicherheitskarte ihres Onkels herankommen sollte. Der Gedanke beschäftigte sie ununterbrochen. Sie fuhr durch die malerische Landschaft, vorbei an Feldern und Wäldern. Das sanfte Rauschen der Bäume und das fröhliche Zwitschern der Vögel begleiteten sie, doch ihre Gedanken waren ganz woanders. Es war eine heikle Aufgabe, das wusste sie. Ihr Onkel war ein misstrauischer Mensch, der niemals etwas Wichtiges unbeaufsichtigt ließ – vor allem nicht seine Sicherheitskarte. Aber Mia war nicht umsonst für ihren Einfallsreichtum bekannt. Sie hatte schon immer für jede Herausforderung eine Lösung gefunden, egal wie kompliziert sie war.


Als Mia die Küche betrat, begrüßte sie Ida mit einem herzlichen Lächeln. „Da bist du ja, Mia! In zehn Minuten gibt es Essen – Schnitzel, dein Lieblingsessen!“ Mia erwiderte das Lächeln, doch ihre Gedanken waren bereits woanders. „Ich bringe schnell meine Schulsachen nach oben und komme gleich wieder runter“, antwortete sie und eilte die Treppe hinauf. Nach wenigen Minuten war sie zurück in der Küche, wo der köstliche Duft des frisch gebratenen Schnitzels die Luft erfüllte. Sie setzte sich an den Tisch, und Ida stellte das dampfende Essen vor ihr ab. „Hast du großen Hunger?“, fragte Ida, ihre Augen suchten nach einer Antwort. Mia nahm den Geruch des Schnitzels wahr, doch ein eigenartiges Gefühl der Leere in ihrem Magen hinderte sie daran, sich auf das Essen zu freuen. „Nein, irgendwie nicht“, antwortete sie nach einem Moment des Zögerns. Ida runzelte die Stirn, sichtlich verwirrt. „Wie kommt das? Schnitzel gehört doch zu deinem Lieblingsessen“, bemerkte sie. Mia zuckte mit den Schultern. Die Nervosität, die sie verspürte, verdrängte vorübergehend ihren Appetit. „Ich weiß auch nicht“, murmelte sie, ihre Gedanken bereits wieder bei dem bevorstehenden Plan. Der Gedanke daran, wie sie die Sicherheitskarte ihres Onkels erhalten würde, beschäftigte sie weiterhin. Nachdem sie ihr Essen beendet hatte, stand Mia auf und sagte mit einem leichten Anflug von Unruhe: „Ich werde nach oben gehen und mich an meine Hausaufgaben machen.“ Ida nickte verständnisvoll. „Mach das. Wir essen Abendbrot, wenn dein Onkel da ist“, erwiderte sie freundlich, während Mia die Treppe hinaufging. Oben angekommen, setzte sich Mia an ihren Schreibtisch, doch ihre Gedanken waren alles andere als bei den Hausaufgaben. Sie versuchte, sich zu konzentrieren, doch immer wieder schweiften ihre Gedanken ab, zurück zu ihrem Plan. Wie würde sie es schaffen, die Karte zu bekommen? Der Moment des Aufbruchs rückte näher, und Mia spürte ein aufgeregtes Kribbeln in ihrem Bauch. Sie wusste, dass sie sorgfältig und präzise vorgehen musste, um nicht aufzufallen. Der Plan, den sie entwickelt hatte, war durchdacht, aber auch riskant. Die richtige Gelegenheit war entscheidend, und sie durfte keinen Fehler machen. Ein paar Stunden später, hörte sie Idas Stimme von unten: „Mia, kommst du runter? Dein Onkel ist da. Wir wollen Abendbrot essen.“ Ein entschlossenes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, als sie sich auf den Weg nach unten machte.

Als alle drei am Tisch saßen und aßen, fiel Mias Blick immer wieder auf die Sicherheitskarte, die Onkel Karl lässig um seinen Hals trug. Die Karte hing in einem schlichten, schwarzen Band, das im Licht der Küchenlampe leicht schimmerte. Der Gedanke, diese Karte in die Finger zu bekommen, ließ Mias Gedanken rasen. Sie musste vorsichtig vorgehen; der Moment musste perfekt getimt sein. Onkel Karl hatte die müde Ausstrahlung eines langen Arbeitstags. Nachdem er den letzten Bissen seines Schnitzels genommen hatte, erhob er sich, dehnte sich ausgiebig und gähnte. „Ich hatte heute einen harten Tag“, verkündete er, „ich werde mich für heute verabschieden, schnell noch duschen und dann ins Bett gehen. Ich bin total müde.“ Mit einem kurzen, aber herzlichen Abschiedsnicken verließ er die Küche und ging nach oben. Mia nutzte den Moment, um ihre Strategie zu überdenken. Das Timing musste stimmen, und sie musste sicherstellen, dass sie ihren Onkel nicht aus den Augen verlor. Als Ida sich nach dem Essen an den Abwasch machte, fragte sie: „Mia, könntest du mir bitte helfen, den Tisch abzuräumen?“ Mia zögerte einen Moment und blickte zur Küchentür, die zum Treppenhaus führte. „Ähm, nein“, sagte sie schließlich, „mir ist gerade etwas zu meinen Hausaufgaben eingefallen, das ich schnell erledigen möchte. Aber morgen Abend räume ich den Tisch alleine auf, versprochen.“ Ida war von Mias plötzlichem Drang, sich an die Hausaufgaben zu machen, etwas überrascht, nickte jedoch verständnisvoll. „In Ordnung, dann geh schon. Aber vergiss nicht, morgen dran zu denken.“ Mit einem kurzen, dankbaren Lächeln wandte sich Mia ab und beeilte sich, in ihr Zimmer zu verschwinden. Ihre Gedanken wirbelten, als sie die Tür nur einen Spalt weit offenließ, um einen Blick auf dem Flur und die Richtung zu haben, in die ihr Onkel gegangen war. Mias Herz klopfte schneller. Sie wusste, dass sie jetzt schnell handeln musste. Als sie sich in ihrem Zimmer auf die strategische Planung vorbereitete, ließ sie ihre Gedanken zurück zu dem Moment schweifen, den sie noch so klar vor Augen hatte. Der Plan, den sie entwickelt hatte, war riskant, aber er schien machbar. Sie musste genau beobachten, wann der richtige Zeitpunkt kam, um ihren nächsten Schritt einzuleiten. Mit klopfendem Herzen und angespanntem Nervenkostüm überprüfte Mia noch einmal ihre Ausrüstung – den kleinen Stick und das Kartenlesegerät, das Leo ihr gegeben hatte. Das kleine Gerät, kaum größer als eine Maus, wirkte unscheinbar, doch es war der Schlüssel zu ihrem Plan. Die App auf ihrem Laptop war bereit und wartete nur auf den Moment, an dem sie die Daten von der Karte auslesen konnte. In dem Wissen, dass sie sich auf ihre Fähigkeiten und ihren Plan verlassen konnte, lauschte Mia aufmerksam den Geräuschen aus dem Haus. Jeder Schritt, jedes Geräusch konnte den entscheidenden Hinweis darauf geben, wann sie handeln musste. Während sie nervös auf den Boden starrte und den Atem anhielt, war ihr Verstand wachsam und bereit. Sie musste sich auf ihre Intuition und ihre ausgeklügelte Strategie verlassen. Das Spiel um Zeit und Gelegenheit hatte begonnen. Mia wusste, dass der Erfolg ihrer Mission von der perfekten Ausführung und dem präzisen Timing abhängen würde. Mit einem entschlossenen, aber nervösen Lächeln auf den Lippen machte sie sich bereit für den entscheidenden Moment.

Mia lauschte angestrengt, als sie hörte, wie ihr Onkel das Schlafzimmer verließ und sich Richtung Bad begab. Kurze Zeit später erfüllte das Rauschen der Dusche die Stille des Hauses, und das beruhigende, monotone Geräusch verstärkte die gespannte Atmosphäre. (Jetzt aber schnell), dachte Mia entschlossen, während sie sich den Laptop schnappt und leise aus ihrem Zimmer schlüpft. Mit dem Laptop unter dem Arm schlich sie sich durch den Flur, der sanft vom Licht des Nachtlichts beleuchtet wurde. Ihr Herz schlug schneller, als sie die Tür zum Schlafzimmer ihres Onkels öffnete und sich vorsichtig umsah. Ihre Augen scannten den Raum auf der Suche nach der Sicherheitskarte, die sie finden musste. Mia begann systematisch mit der Durchsuchung des Zimmers. Sie begann am Bett, hob die Kissen an und prüfte die Bettwäsche. Dann wandte sie sich dem Nachttisch zu, durchsuchte die Schubladen und klappte sogar die Zeitschriften durch, die dort lagen. Der Schrank und die Kommode waren die letzten Stationen ihrer Suche. Ihre Hände suchten fieberhaft, während sie versuchte, jede Möglichkeit auszuschließen. Doch der erhoffte Fund blieb aus. Ein leiser Fluch entfuhr ihren Lippen. „Verdammte Scheiße“, murmelte sie, während ihre Frustration wuchs. Enttäuscht und frustriert verließ sie das Schlafzimmer und kehrte in ihr eigenes Zimmer zurück. Der Plan, während der Dusche ihres Onkels schnell die Daten von der Karte herunterzuladen, war gescheitert. Offenbar hatte ihr Onkel die Karte mit ins Bad genommen. Der Gedanke, dass ihr sorgfältig geplanter Zugriff auf die Sicherheitskarte jetzt möglicherweise gefährdet war, brachte sie in eine tiefe Gedankenwelle. (Und jetzt? Ich brauche einen neuen Plan), dachte sie angestrengt, während sie die nächsten Schritte überlegte. Plötzlich durchzuckte Mia eine Eingebung, und ihre Augen leuchteten vor Entschlossenheit. Ein neuer Plan nahm Form an, doch sie wusste auch, dass ein Plan B unerlässlich war, falls der erste nicht funktionierte. Mit ruhiger Entschlossenheit nahm sie einen ihrer Ohrringe ab und warf ihn absichtlich auf den Fußboden. Es war eine vorbereitende Maßnahme für ihren Notfall-Plan, falls Plan A scheitern sollte. Der Ohrring rollte in eine Ecke des Raumes und lag nun bereit für den Fall, dass sie eine Ablenkung benötigte. Sie setzte sich auf ihr Bett und wartete geduldig. Zwei Stunden vergingen, während die Uhr unaufhaltsam weiterlief und schließlich 21:30 anzeigte. Die Dunkelheit des abendlichen Hausflurs verstärkte ihre Nervosität und den Druck der Situation. Mia wusste, dass ihr Vertrauensverhältnis zu ihrem Onkel schwer erschüttert werden würde, sollte er sie dabei erwischen. Doch sie war sich auch bewusst, dass sie bei diesem Vorhaben ein gewisses Risiko einging, was den Nervenkitzel nur noch steigerte. Ihre Hände zitterten leicht vor Aufregung, als sie sich darauf vorbereitete, ihren Plan in die Tat umzusetzen. Mia wusste, dass die nächsten Minuten entscheidend sein würden. Mit festem Entschluss und einem Kribbeln im Bauch machte sie sich auf den Weg. Ihr Herz klopfte laut, während sie die leise Hoffnung hegte, dass ihre sorgfältige Planung und ihre Intuition sie zum Erfolg führen würden. Der Moment war gekommen, und Mia war bereit, ihre Strategie in die Realität umzusetzen.

Mit einem Kloß im Hals schlich Mia über den Flur zum Schlafzimmer ihres Onkels. Die Dunkelheit des Hauses wurde nur durch den schwachen Lichtstrahl erhellt, der durch die Jalousien ins Zimmer drang. Es war Hochsommer, und die Dämmerung wollte sich nicht vollständig einstellen. Das gleichmäßige Atmen ihres Onkels verriet, dass er tief schlief. Mia ließ sich vorsichtig auf alle Viere hinab und kroch, so leise wie ein Schatten, zum Bett ihres Onkels. Die Sicherheitskarte hing unschuldig um seinen Hals, die einzige Barriere zwischen ihr und dem Erfolg ihres Plans. Der Schweiß auf ihren Händen ließ den Laptop fast aus ihrer Hand rutschen. Ihr Herz schlug so laut, dass es schien, als müsse der ganze Raum es hören. (Vielleicht bilde ich mir das nur ein), dachte sie angespannt, als der Lüfter ihres Laptops sich besonders laut anhörte. Sie zwang sich zur Ruhe und streckte vorsichtig die Hand aus. Mit äußerster Präzision griff sie nach der Karte, und steckte sie in das Lesegerät. Der Upload begann. Mia hielt den Atem an, während ihre Augen den Ladebalken auf dem Bildschirm verfolgten. Jeder Millimeter, den der Balken vorwärtsging, schien eine Ewigkeit zu dauern. Sekunden zogen sich wie Kaugummi, während sie versuchte, ihre Nervosität zu bändigen und sich nicht von dem Geräusch des Lüfters ablenken zu lassen. Endlich, nach scheinbar endlosen Minuten, war der Upload abgeschlossen. Mia zog die Karte vorsichtig heraus und legte sie wieder an ihren Platz an den Hals ihres Onkels zurück. Der Trick, den sie sich ausgedacht hatte, funktionierte einwandfrei. Mit einem letzten erleichterten Atemzug öffnete Mia einen neuen Tab auf ihrem Laptop, um den Eindruck zu erwecken, als würde sie nur ihre Hausaufgaben bearbeiten. Gerade als sie sich auf den Rückweg machen wollte, öffnete ihr Onkel plötzlich die Augen und schaltete die Nachttischlampe ein. Ihr Herz setzte einen Schlag aus. „Mia, bist du das?“, fragte ihr Onkel überrascht. „Und was machst du hier in meinem Schlafzimmer auf dem Fußboden?“ Mia schluckte schwer. Der Moment war gekommen, um ihren Notfall-Plan B in die Tat umzusetzen. „Eigentlich wollte ich nur sehen, ob du schläfst“, begann sie vorsichtig. „Ich habe eine schwierige Hausaufgabe, bei der ich eine Formel aufgliedern soll. Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie richtig habe. Wenn du nicht schlafen würdest, hätte ich dich um Hilfe gebeten. Plötzlich habe ich gemerkt, dass ich einen Ohrring verloren habe, und ich dachte, ich hätte ihn hier verloren. Deshalb habe ich mich auf den Fußboden niedergelassen, um danach zu suchen. Aber es scheint, dass er nicht hier ist. Wahrscheinlich habe ich ihn woanders verloren.“ Ihr Onkel runzelte die Stirn, doch seine Skepsis schien zu schwinden. „Jetzt bin ich schon mal wach. Zeig mir mal die Formel“, sagte er schließlich. Mia atmete erleichtert auf. Als er die Formel überprüfte, schien er zufrieden zu sein. „Also, meiner Meinung nach hast du die Aufgliederung perfekt gemacht. Ich finde keine Fehler“, bemerkte er mit einem freundlichen Lächeln. „Danke, dass du dir das noch schnell angeschaut hast“, sagte Mia und verließ das Schlafzimmer. „Jetzt will ich dich auch nicht weiter stören. Gute Nacht.“ Als sie in ihr Zimmer zurückkehrte, spürte sie, wie die Anspannung von ihr abfiel. Sie begann zu zittern und war schweißnass. (Das ist gerade nochmal gut gegangen), dachte sie erleichtert, während sie sich in ihrem Bett zusammenrollte. Der Plan war riskant gewesen, aber sie hatte es geschafft.


Am nächsten Morgen übergab Mia die Daten an Leo. Er nahm sie entgegen und nickte ernst. "Danke, Mia. Ich werde wohl einige Tage brauchen, um die Daten zu analysieren und Ergebnisse zu liefern", sagte er. Mia nickte verständnisvoll. "Nimm dir die Zeit, die du brauchst", erwiderte sie ruhig. Leo lächelte ihr dankbar zu. "Ich werde mein Bestes geben, um herauszufinden, was in dieser Forschungseinrichtung vor sich geht. Bald werden wir mehr wissen", versprach er entschlossen.




Fortsetzung folgt


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