Gotthold Ephraim Lessing hat den Titel seines kleinen Buches
- Die Erziehung des Menschengeschlechts, Reclam 1965 –
offenbar missverstanden:

ES sollte – vielleicht – besser heißen?

“Die Erziehung“
zum Menschen
“geht schlecht:-“...

Aber ES stimmt,
wenn er schreibt:

Der Mensch ward zum Tun und nicht zum Vernünfteln erschaffen.

UND JETZT.?.

Schau – z. Ball-SPIEL.¿. –

IN-DIE
POLY-Tick:-...

DAS...Gott...holde...

© Frans Hals - Die Amme mit dem Kind - um 1620


©

0 Lesern gefällt dieser Text.


Beschreibung des Autors zu "DAS...Gott...holde..."

MUSS ICH JETZT
von dem Folgenden
irgendetwas...“WISSEN“...¿
ODER...GAR....“LERNEN“...?

Naja,
Speicherplatz
SPIELT JETZT keine Rolle MEHR,
A££-$0 “rein“ damit...
[“damn“…?]:

Lessing,
Gotthold Ephraim, Schriftsteller und Kritiker, * Kamenz 22.1.1729, Braunschweig 15.2.1781; erhielt ersten Unterricht von seinem Vater, dem Pfarrer Johann Gottfried Lessing (* 1693, 1770); auf der Fürstenschule Sankt Afra in Meißen eignete er sich 1741-46 gründliche Kenntnisse der alten Sprachen an, lernte Englisch und Französisch und bildete sich in Mathematik und Philosophie. 1746-48 studierte er in Leipzig u. a. Theologie, Medizin und Philosophie, nahm aber v. a., unter dem Einfluss seines Stiefvetters C. Mylius am regen kulturellen Leben der Stadt teil. Dieser führte ihn bei der Theatertruppe Caroline Neubers ein, die 1748 seine erste Komödie »Der junge Gelehrte« (Erstausgabe 1754) aufführte. Angeregt durch die Lektüre von Plautus und Terenz entwickelte er mit den Problemkomödien »Der Freygeist« (entstanden 1749, Erstausgabe 1755) und »Die Juden« (Uraufführung 1749, Erstausgabe 1754) erste Alternativ-Modelle zur satirischen Typenkomödie und zur Comédie larmoyante. Gleichzeitig entstanden nach dem Zeitgeschmack antikisierende Fabeln und Erzählungen sowie anakreontische Gedichte (Sammlung der Gedichte und Epigramme unter dem Titel »Kleinigkeiten«, 1751). Im November 1748 musste Lessing wegen Geldschwierigkeiten Leipzig verlassen und ging nach Berlin mit dem Plan, sich als freier Schriftsteller niederzulassen. Er arbeitete für die »Berlinische Privilegierte Zeitung« (die spätere »Vossische Zeitung«) und gab, zusammen mit Mylius, die »Beyträge zur Historie und Aufnahme des Theaters« (1750, 4 Teile) heraus, eine Zeitschrift, die später in der »Theatralischen Bibliothek« (1754-58, 4 Bände) ihre Fortsetzung fand. Bereits 1750 hatte eine (enttäuschende) Begegnung mit Voltaire stattgefunden. 1751/52 hielt er sich in Wittenberg auf, wo er im April 1752 sein Studium mit der Magisterwürde beendete. Im November 1752 kehrte er nach Berlin zurück. Dort begründeten v. a. seine wortgewandten Rezensionen seinen Ruf als Kritiker. Ein frühes Beispiel seiner beißenden Polemik ist die Schrift »Vademecum für den Herrn Samuel Gotthold Lange« (1754), in der er die Horazarbeiten des hallischen Dichters und Gelehrten einer vernichtenden Kritik unterzog. Im Herbst 1755 ging Lessing wieder nach Leipzig, von wo aus er 1756 einen jungen Patriziersohn auf einer Reise begleitete, die durch ganz Europa führen sollte, aber bereits in Amsterdam wegen des Ausbruchs des Siebenjährigen Krieges abgebrochen werden musste. Eine erste Sammlung seiner »Schriften« in 6 Bänden (1753-55) beweist, dass Lessing sich bereits als Schriftsteller etabliert hatte. Nach Leipzig zurückgekehrt, geriet Lessing in finanzielle Not; Gewinn des Aufenthaltes war jedoch die enge Freundschaft mit E. von Kleist, später Vorbild für die Figur des Tellheim in dem Lustspiel »Minna von Barnhelm«. Im Mai 1758 kehrte Lessing nach Berlin zurück. Hier gab er mit den Freunden F. Nicolai und M. Mendelssohn die ersten Nummern (bis 1760) der Zeitschrift »Briefe, die neueste Litteratur betreffend« heraus, die ihn zur entscheidenden kritischen Instanz der deutschen literarischen Öffentlichkeit machten. 1760-64 nahm er eine Stellung als Sekretär des preußischen Kommandanten von Breslau, B. F. von Tauentzien, an, die ihm gleichermaßen finanzielle Sicherheit und Freiräume für seine literarische Arbeit bot. 1765 siedelte Lessing wieder nach Berlin über, geriet aber erneut in wirtschaftliche Schwierigkeiten und nahm im Frühjahr 1767 die Einladung J. F. Löwens an, als Dramaturg an das neu gegründete »Deutsche Nationaltheater« nach Hamburg zu kommen. Hier hatte er Anschluss an die Kreise um J. G. Herder, F. G. Klopstock, M. Claudius und C. P. E. Bach. Das Theaterunternehmen scheiterte bereits im November 1768. Auch der Plan einer Verlagsgründung schlug fehl. So folgte Lessing im April 1770 einem Ruf nach Wolfenbüttel, wo er Bibliothekar der herzoglichen Bibliothek wurde. 1775/76 musste er einen Prinzen auf einer Italienreise begleiten, die ohne nennenswerte Anregungen blieb. Seit 1771 war er mit der Hamburger Kaufmannswitwe Eva König (* 1736) verlobt. Im Oktober 1776 hatte er endlich die finanziellen Mittel, um sie zu heiraten, verlor aber sie und den neugeborenen Sohn bereits wieder im Januar 1778. Die letzten Lebensjahre Lessings waren gezeichnet von Krankheit und dem theologischen Streit mit dem Hamburger Hauptpastor J. M. Goeze. Er starb bei einem Aufenthalt in Braunschweig.

Lessing ist der herausragende Repräsentant einer von den Idealen der Aufklärung geprägten bürgerlichen deutschen Literatur: Sie steht für Vernunft, Freiheit, Menschlichkeit und Toleranz, gegen Vorurteile, Bevormundungen und Willkür jeglicher Art. Vor allem als großer Dichter des Theaters, dessen Stücke bis in die Gegenwart auf den Spielplänen lebendig sind, gab Lessing dem deutschsprachigen Drama eine eigenständige, von den bis dahin maßgebenden französischen Vorbildern unabhängige Gestalt. Dieses dramatische Werk wurde begleitet von bedeutenden literaturkritischen Schriften, die für die kommenden Jahrhunderte Maßstäbe setzten und die Grundlage waren für den Aufstieg der deutschen Literatur zu weltliterarischer Geltung. Die neuere Forschung würdigt daneben besonders das religionsphilosophische, kunsttheoretische und altphilologische Erbe dieses ersten modernen Intellektuellen der deutschen Kultur.

Lessings erstes eigenständiges Drama war »Miß Sara Sampson«. Dieses erste deutsche bürgerliche Trauerspiel, mit großem Erfolg am 10. 7. 1755 von der ackermannschen Truppe in Frankfurt (Oder) uraufgeführt, war durch die Romane der Engländer S. Richardson und H. Fielding sowie die englische Sentimental Comedy inspiriert, ist aber auch als eine Modernisierung christlichen und antiken Erbes zu begreifen, wie Zitate aus der Bergpredigt und der »Medea« des Euripides belegen. Es traf genau den Geschmack der Zeit und verhalf der Empfindsamkeit zum Durchbruch und rief zahlreiche trivialisierende Nachahmungen hervor. Das einaktige Trauerspiel »Philotas« (1759) spiegelt sowohl Lessings Sophoklesstudien als auch (indirekt) seine Erlebnisse des Siebenjährigen Krieges. Dieser bildet auch den Hintergrund seines Meisterwerks »Minna von Barnhelm«. Das bereits 1766 vollendete Lustspiel wurde am 30. 9. 1767 am Nationaltheater in Hamburg uraufgeführt (gedruckt gleichfalls 1767). Das Stück um den entlassenen, aber bis zur Selbstaufgabe tugendhaften preußischen Major Tellheim und seine liebenswürdige sächsische Verlobte Minna gilt in der Mischung von tragischen mit schließlich dominierenden komischen Elementen bis heute als »klassisches deutsches Lustspiel«. Es markiert die Ablösung der Typenkomödie durch die Charakterkomödie. 1772 wurde das Trauerspiel »Emilia Galotti« vollendet (Uraufführung 13. 3. 1772 in Braunschweig); hier suchte Lessing wesentliche Elemente seiner Dramentheorien, v. a. die Vorstellung von einem »mittleren Charakter«, mit Kritik an Willkürherrschaft zu verbinden.

Mit der Theorie der literarischen Gattungen beschäftigte sich Lessing bereits seit dem Ende der 1750er-Jahre. So reicherte er seine bis heute populären »Fabeln« (1759) mit wichtigen Anmerkungen zur Fabeltheorie an. Seine literaturkritischen Arbeiten sind immer auch begleitet von gattungstheoretischen Überlegungen, in deren Zentrum das Drama steht. Mit den »Briefen, die neueste Litteratur betreffend« wurde er zur entscheidenden kritischen Instanz der deutschen literarischen Öffentlichkeit. Hier formulierte Lessing erstmals ausführlich seine Kritik an der französischen Klassik und J. C. Gottsched (aber auch an dessen Gegner J. J. Bodmer) und postulierte die Vorbildhaftigkeit Shakespeares, der besonders den antiken Dramenidealen »in dem Wesentlichen näher stehe als die Franzosen« (17. Brief). An gleicher Stelle erschien auch eine Szene aus dem geplanten »Faust«-Drama, das aber nie vollendet wurde. In Breslau entstand der größte Teil der kunsttheoretischen Untersuchung »Laokoon oder Über die Grenzen der Mahlerey und Poesie«, die 1766 erschien. Hier entwickelte er gegen die Auffassungen J. J. Winckelmanns den grundsätzlichen Unterschied zwischen der Poesie als Kunst des zeitlichen Nacheinanders und den bildenden Künsten, deren Prinzip das räumliche Miteinander ist. Die archäologischen Abschnitte dieser Schrift verwickelten Lessing in eine von ihm überlegen geführte Auseinandersetzung, v. a. mit dem hallischen Geheimrat C. A. Klotz. Aus dieser Literaturfehde gingen die »Briefe antiquarischen Inhalts« (1768/69) sowie die Schrift »Wie die Alten den Tod gebildet« (1769) hervor.

Ergebnis der theoretischen und theaterkritischen Arbeit der Hamburger Zeit ist die »Hamburgische Dramaturgie« (Buchausgabe 1768-69, 2 Bände), in der Lessing Rezensionen aufgeführter Stücke verband mit Reflexionen über das Wesen der Tragödie und Komödie sowie die Bedeutung des Dichters. Im Rückgriff auf die aristotelische Gattungslehre und auf die Werke Shakespeares versuchte Lessing zu einer neuen Fassung der Vorstellung von den drei Einheiten zu gelangen und so auch zu beweisen, dass Shakespeare das Gattungsgesetz der Tragödie wahrhaftiger erfülle als die streng regelhaften Stücke der französischen Klassik. Gegen »formale Regeln« stellte er das »innere Gesetz« und das von diesem erfüllte »Genie«; dies machte ihn auch zu einem Wegbereiter der Dramenkonzeption des Sturm und Drang, obgleich er sich in späteren Jahren ausdrücklich gegen dessen schrankenlose Verherrlichung des »Naturgenies« wandte.

Während der letzten Jahre in Wolfenbüttel richtete sich Lessings polemische Schärfe gegen den orthodoxen Protestantismus. Nachdem Lessing in den Wolfenbütteler Beiträgen
»Zur Geschichte und Litteratur«
(1773-81, 6 Bände) Teile der »Apologie oder Schutzschrift für die vernünftigen Verehrer Gottes« von H. S. Reimarus, einer rationalistischen Bibelkritik, veröffentlicht hatte, ohne allerdings den Verfasser zu nennen, kam es zu einer heftigen Replik des Hamburger Hauptpastors Goeze, der Lessing durch eine Serie von elf Streitschriften (»Anti-Goeze«, 1778) begegnete, deren Fortsetzung durch den Herzog verboten wurde. Lessings Antwort darauf war sein dramatisches Gedicht »Nathan der Weise« (1779, Uraufführung 14. 4. 1783 in Berlin). Das hier formulierte Ideal der Toleranz und Humanität mit seiner utopischen Zukunftsperspektive ist in die Form des fünffüßigen Jambus, des Blankverses, gekleidet, der damit zum Vers des klassischen deutschen Dramas wurde. In engem inhaltlichen Zusammenhang stehen die letzten größeren Prosaschriften »Ernst und Falk. Gespräche für Freymäurer« (1778-80, 2 Teile) und »Die Erziehung des Menschengeschlechts« (vollständig 1780).

Als erster moderner deutscher Schriftsteller gilt Lessing auch, weil er schriftstellerische Produktions- und Distributionsmöglichkeiten der neu entstandenen »bürgerlichen Öffentlichkeit« auch ökonomisch (wenn auch vergeblich) zu nutzen suchte. In seiner Schreibweise praktizierte er das didaktische Prinzip der umfassenden Information und weiterführenden Anregung, die Hinterfragung aller dogmatisch verfestigten historischen Urteile, das dialogische Moment, welches das Publikum zum Selbstdenken anregen soll, die Instrumentalisierung der Philologie (v. a. der klassischen) als Mittel der Kritik und den methodischen Weg, das Falsche als Voraussetzung der Erkenntnis des Wahren zu erfassen. Seine Vielseitigkeit erweist sich sowohl in den zahlreichen Gattungen, die er beherrschte, wie auch in den Einflüssen und Tendenzen, die sich in seinem Werk überschneiden: Anakreontisch-Geselliges steht neben Heroisch-Pathetischem und Witzig-Manieristischem. Lessing entfernte sich von der Regelpoetik der Gottschedschule und gelangte zu einer moralisch begründeten Wirkungspoetik. Die starre Typik der Gottschedkomödie ersetzte er durch individuelle Charaktere. Von der Forderung nach einer realistischen Bühnenhandlung ist auch seine Tragödienauffassung bestimmt: Die konstituierenden Elemente seines Dramas - als interpretierte Wirklichkeit - sind Mimesis als Prinzip der Naturnachahmung, »gemischte Charaktere« und die Katharsis als Mittel der Erziehung zur bürgerlichen Moralität. In die theologische Diskussion zwischen Orthodoxie und Neologie brachte Lessing die Dimension der Geschichtlichkeit ein. Die Ringparabel des »Nathan« verkündet, dass alle Konfessionen nur unterschiedliche historische Formen eines gemeinsamen menschlichen Strebens nach Vollkommenheit sind. In dieser Toleranzbotschaft gipfelt die deutsche Aufklärung. Die Aufführungsgeschichte des Dramas in Deutschland - unter den Nationalsozialisten verboten, nach 1945 eines der am häufigsten gespielten klassischen Stücke - beweist seinen Stellenwert in der deutschen Geschichte.

Ausgaben: Sämtliche Schriften, herausgegeben von K. Lachmann,
23 Bände (31886-1924; Nachdruck 1968);

Werke.
Vollständige Ausgabe in 25 Teilen, herausgegeben von J. Petersen u.a.,
25 Bände und 5 Ergänzungsbände (1925-35; Nachdruck 1970);
Werke, herausgegeben von H. G. Göpfert, 8 Bände (1970-79);

Werke in drei Bänden, herausgegeben von demselben (1982);
Werke und Briefe, herausgegeben von W. Barner u. a., 12 Bde. in 14 Teilen (1985-2003).
(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2007

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "DAS...Gott...holde..."

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "DAS...Gott...holde..."

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.