Er hatte verschiedene Tuben gekauft. In jeder dieser Tuben, die nach dem Namen eines Ferienziels benannt waren, befand sich eine Paste mit Geschmacksverstärkern. Sobald er den Deckel abgeschraubt und mit dessen Spitze die Perforierung der Tube durchstochen hatte, konnte man die Paste auf einen Teller drücken, auf dem sie sich formte und langsam verfestigte. Dann nahm er Messer und Gabel, zerkleinerte die reliefartige Masse und ass sie. Die Namen von Reisezielen, an denen er mindestens schon einmal gewesen war, lösten bei ihm unterschiedliche Gefühle aus, die Namen unbekannter Reiseziele regten seine Fantasie an. Zu Beginn kaufte er sich jeweils am Wochenende nur eine Tube, die er dann noch am selben Abend verspeiste. Später wurde die Lust auf den Inhalt solcher Tuben grösser, und er verspeiste den Inhalt der Tuben regelmässig.
Die erste Tube, deren Paste er auf den Teller drückte, hiess FRANKREICH. Er erinnerte sich beim Essen an lange Sonnenuntergänge am Meer, an heisse Nächte mit Brigitte, an kulinarische Höhenflüge mit Jacqueline. Es folgten die Tuben, die IRLAND, SCHOTTLAND, SCHWEDEN, NORWEGEN oder SPANIEN hiessen. Er erinnerte sich an Velofahrten im Regen mit Natascha, an Spaziergänge auf Moorböden mit Irina, an Umarmungen in kalten Seen mit Frederika. Im Folgejahr wurde das Angebot der Tuben verfeinert, es erschien die Städte-Edition. Als erstes kaufte er die BERLIN-Tube, es folgten die BARCELONA-, die DUBLIN- und die STOCKHOLM-Tube. Wieder ein Jahr später erschien die Regionen-Edition. Er kaufte sich die PROVENCE-, die CINQUE TERRE-, die CORNWALL- und die TOSKANA-Tube. Er erinnerte sich an Fernsichten und Eukalyptusbäume, an Sandstrände und Pinienbäume, an Mimosen und Kastanienwälder, an Frauen mit strahlenden oder tränenfeuchten Augen, mit zornigen oder glücklichen Blicken.
Irgendwann erschien die Vornamen-Edition. Die konnte man kulinarisch mit einem Ferienziel vermischen. So kaufte er eines Tages die Tube mit dem Vornamen einer Frau, mit der er nie verreist war. Er kaufte dazu alle Tuben von Ferienzielen, an die er mit dieser Frau gerne gereist wäre, wenn sie nicht zu früh verstorben wäre. Und während er wartete, bis sich die Flüssigkeiten auf seinem Teller verfestigten, bildeten sich in seinen Augen grosse Tränen heraus.
Schmetterlinge fliegen leise durch den lauen Wind.
Auf ihrer bunten Sonnenreise kreisen sie geschwind.
Blumen blühen, in allen Farben und der Duft betört.
Es ist die Welt der Himmelsgaben, die [ ... ]
Wie viele Stunden habe ich in Bibliotheken verbracht
Wie viele Bücher habe ich bisher gelesen
Wie viele Schicksale lernte ich kennen
Wie viele Geschichten und Abenteuer habe ich erlebt
Wie sehr [ ... ]
Es war einmal ein kleiner Pinguin,
der wollte in die weite Welt gern zieh'n,
doch wollte er nicht schwimmen oder laufen.
Nein, ein Fluggerät, das wollte er sich kaufen,
begann die kurzen Haare [ ... ]
Wann finde ich das Herz, das mit meinem im Takt schlägt?
Ich sitze in meiner Klinik für Bekloppte mit zweieinhalb Zimmern und rede mit meinem Spiegelbild.
Es gibt mir niemals ein stumpfes [ ... ]