Die Sonne schien der Schildkröte brennend heiß auf ihren Panzer. Sie war gerade dabei, ihre frisch im Müll erbeutete Tomate zu essen. Leider rollte sie auf dem glatten Boden immer wieder vor ihr weg und die noch junge Schildkröte war nicht schlau genug, sie zu essen. Auf diese Weise vergingen Stunden, Tage, Wochen der Verzweiflung. Die Schildkröte saß an ihrem Straßenrand und versuchte, die Tomate zu essen und obwohl dutzende Passanten vorbeiliefen, erbarmte sich keiner, ihr zu helfen. So läuft eben das Leben einer ausgehungerten, ungewollten und in die traurige Einsamkeit entlassenen Schildkröte ab. Trist und ganz alleine ob ihrer gemächlichen Lebensart. Aber niemand ist dafür vorgesehen für immer allein zu sein. Und so geschah es der Schildkröte an einem schicksalhaften Sonntagmorgen - die Tomate war längst verfault - dass sich ihr Leben auf einen Schlag drastisch veränderte. Sie starb.
Manchmal ist das Leben grausam, manchmal bleiben wir allein und die einzige Erlösung ist der Tod. Doch in so einer grausamen Welt ist es nicht wunderlich, dass die Unschuldigen sterben müssen, während die Sünder diese nicht einmal bemerken und einfach vorüber gehen. Wie es letztendlich geschah, ist eigentlich nebensächlich. Trotzdem wollen wir es der Welt dieses eine Mal nicht vorenthalten. Fast wie ein perfekter Kreis, der Kreis des Lebens, endete es dort, wo unsere Geschichte begonnen hat. Im MÜLL. Die bis zu ihrem Lebensende einsame Schildkröte war erneut auf der Suche nach Nahrung, nicht ahnend, dass ihr dieses einfache Bedürfnis, das wir alle verspüren, zum Verhängnis werden würde. Auf der Straße fand sie ihr Ziel: eine unreife kleine Tomate, von den Autos zermatscht, sollte ihre Erlösung sein. Und in diesem alles entscheidenden Moment kam die Müllabfuhr. Sie war auf dem Weg zu ihrem Zuhause (der Schildkröte) und konnte das kleine gepanzerte Wesen vor sich auf der kaum befahrenen Straße nicht rechtzeitig wahrnehmen. Es dauerte nur wenige Sekunden, die Schildkröte spürte kaum etwas von ihrer Erlösung und schon war es geschehen. Man hörte nur ein "MATSCHKNIRSCHKNATSCH" und unsere Geschichte und das letzte ehrliche Leben auf Erden war beendet.
Und die Moral von der Geschicht: Töte kleine Schildkröten nicht.
(Und für die tiefgründigen unter euch: Iss nichts, was du nichts kennst)
PS: Für diese Geschichte mussten keine Tiere außer Jarry sterben.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]