Ihre Blicke trafen sich und drangen tief ineinander ein.
Sie stand wie gelähmt, paralysiert durch ein innerliches Glücksgefühl, das ihren gesamten Körper in Erregung versetzte. Als er sich zu ihr vorbeugte und sie sanft an der Schulter berührte, begannen ihre Gedanken zu entweichen, wie Blätter, die von Wind davongetragen werden.
Der letzte ihrer bewussten Gedanken, bevor sich ihre Lippen fanden, war ihre Erinnerung an die erste Begegnung mit ihm. "Mach mich nicht an!" hatte sie ihm gesagt. Und jetzt, in diesem Moment hatte sie das Gefühl, sich damals unendlich töricht verhalten zu haben. Doch dieses Gefühl wich und verschwand sofort, als ihr klar wurde, dass dieser Kuss allein durch jene törichten Worte möglich geworden war.
"Mach mich nicht an." dachte sie erneut und gab sich hin.


© M.R.


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Beschreibung des Autors zu "Der Kuss oder die Wege der Worte"

Berlin, 2010. Vorlage waren ein Kuss und der Satz "Mach mich nicht an!"

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