Als Kind hatte ich schulterlanges Haar. Wenn es nötig wurde, schnitt es meine Mutter etwas kürzer. Meistens trug ich einen Seitenscheitel und das wilde Haar wurde mit einer Spange gebändigt.
Als wir Besuch von einer befreundeten Familie erhielten, erstarrte ich in Bewunderung ihrer hübschen Tochter Edith. Sobald der Besuch weg war, schloss ich mich im Zimmer meiner Eltern ein. Dort befand sich ein Toilettentisch mit einem schön grossen Toilettenspiegel. In der Schublade waren viele geheimnisvolle und vielversprechende Utensilien, die wunderbar rochen. Mit dem Kamm zog ich mir einen Mittelscheitel, was gar nicht so einfach war. Dann kämmte ich mir meine vorderen Haare ins Gesicht. Vielleicht waren auch einige Seitenhaare mit dabei. Und schnipp-schnapp waren sie ab. Nun hatte auch ich einen Pony wie die hübsche Tochter des Besuchs. Nicht so ganz: Die Haare waren links und rechts nicht von derselben Länge. Das konnte man ja auskorrigieren. Nun stimmte es auf der anderen Seite nicht mehr. Als meine Mutter mich nach langem Suchen endlich fand, schlug sie entsetzt die Hände über dem Kopf zusammen. Inzwischen hatten meine Stirnfransen Bürstenschnittlänge. Viel ausbessern konnte auch sie nicht mehr. Aber zum Glück wachsen Haare ja nach! Und meine sind sowieso mit einem schnellen Wachstum gesegnet.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]