Gedanken über Bewusstsein und Gegenwart

Der Begriff "Gegenwart" ist nur der Ausdruck dessen, was ich die "Dauer des Andauernden" nenne, wobei dafür keine Zeit nötig ist, welche jedoch entsteht, wenn wir erst eine (willkürliche) Skala anlegen, die wir dann als "Zeit" bezeichnen.

Die Gegenwart (die Dauer des Andauernden) ist (vermeintlich) "real" (für unsere Sinne, die diese Gegenwart registrieren bzw. wahrnehmen), wobei die Zeit eigentlich
nur eine Illusion ist, die jedoch benötigt wird, um uns in der Gegenwart zurecht zu finden (z. B. in ihr Zeitpunkte zu setzten, um uns beispielsweise zu verabreden bzw. treffen zu können).

Im Übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass es zwar wichtig ist, die Gedanken auf "andere Gleise" zu lenken, jedoch ist es viel wichtiger, die Grundlage unseres Denkens zu verändern, welches das "Bewusstsein" ist.

Das Bewusstsein ist die Grundlage (Basis) unseres Denkens überhaupt. Sich ein Nicht-Bewusstsein zu denken geht nicht, da, wäre so etwas real möglich, wir uns selbst die Grundlage unseres eigenen Denkens entziehen
würden.

Nun, ich vergleiche gerne das menschliche Bewusstsein (oder den Geist) mit einer absolut sauberen Wasserquelle, die rein und unverfälscht ist.

Würde man das Wasser dieser Quelle z. B. verschmutzen, wäre es eingetrübt und damit unter Umständen ungenießbar.

Das gilt auch analog für unser Bewusstsein, das von allen möglichen Ideen, besonders von irgendwelchen Weltanschauungsideologien, besetzt
(oder verseucht) werden kann, die es schädigen.

Das gilt überdies auch für das Bewusstsein eintrübende Mittel, wie z. B. alle Arten von Drogen.

In so einem besetzen (verseuchten) Bewusstsein kann kein freier, erkenntnisreicher Gedanke gedacht werden, der den klaren Verstand, auch den der Wissenschaft, zuwiderläuft (Wissenschaft = Wissen schaffen).

Alles hängt also zuerst von einem sauberen (reinen) Bewusstsein ab, damit wir klar und unverfälscht denken können.

Als Freidenker mache ich mir so meine eigenen Gedanken zum Sein und Geschehen in dieser Welt.

Was ich damit sagen will ist, dass alles, was ich
denke und zu Papier bringe, nicht unbedingt wahr sein muss. Aber ich versuche, mich auf meine Art und Weise der Wahrheit anzunähern, sofern es diese für uns Menschen überhaupt gibt.

Es könnte nämlich auch sein, dass ich nur einer Illusion folge oder unterliege, einer sog. Fata Morgana, denn möglicherweise ist unser ganzes Leben nur eine einzige Illusion bzw. eine raffinierte Täuschung, wobei wir alle den Eindruck haben, dass alles um uns real ist, was wir mit unseren Sinnen (oder dem Bewusstsein) wahrnehmen (oder
auch nicht, weil uns ja vieles verborgen bleibt).

Bisweilen stelle ich mir auch solche Fragen, z. B. wie diese hier: "Leben wir in einer Matrix? Ist alles, was wir mit unseren irdisch angepassten Sinnen wahrnehmen, nur eine Projektion? Ist es vielleicht so, dass wir nur in einer künstlich geschaffenen Realität bzw. virtuellen Welt leben? Sind unsere 3D-Wahrnehmungen nur eine Illusion, sodass wir tatsächlich, aber ohne es zu wissen, in einer fantasierten Matrix-Realität existieren?

Etwas über die Matrix-Philosophie

Die Matrix-Trilogie war ein großer finanzieller Filmerfolg, das ist richtig. Aber sie hat auch eine Botschaft gebracht und die Aufmerksamkeit von etablierten Intellektuellen auf sich gezogen.

Nun ist die Matrix-Philosophie, dass wir Menschen einer metaphysischen Täuschung ausgesetzt sind, nicht neu.

Schon im 17. Jahrhundert wurde dieses Denken ins Herz der westlichen Philosophie geimpft, nämlich durch Rene Descartes, der als der moderne Vater der "Vielleicht"-Schule gilt, deren zentraler Inhalt ist, dass jede Art von Fantasie-Szenario möglich ist, einzig deshalb WEIL es eben VORSTELLBAR ist.

Auch der deutsche Filmemacher Rainer Werner Fassbinder (gestorben 1982) hatte eine ähnliche Idee, die er in seinem Film "Welt am Draht" verarbeitete. Im Prinzip wird in allen Filmen das Primat der Realität verworfen und das Bewusstsein als primär angesehen.

Diesen Weg verfolge ich als Autor von Kurzgeschichten (und Gedichte) ebenfalls. Ich denke da an die Quantenphysik, in der es offenbar völlig andere Gesetzmäßigkeiten gibt, als in unserer ach so realen Welt, die ausschließlich mit unseren fünf Sinnen erfahrbar ist (die uns zudem noch überaus gut täuschen können).

Alles ist möglich, wenn wir die Ketten mit unserem Intellekt und der Fantasie sprengen, die uns in dieser Welt von Raum und Zeit gefangen halten.

Eines Tages wird man offiziell zugeben
müssen, dass das, was wir Wirklichkeit
getauft haben, eine noch größere Illusion
ist als die Welt des Traumes.

Salvador Dali

***

Macht euch mal Gedanken darüber. Jeder auf seine eigene Art und Weise!


© Heiwahoe


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