Ein Lufthauch streichelte mein Gesicht. Irgendwo sang ein Vogel sein Lied. Ich starrte nach unten. Zehn Stockwerke unter mir, schrien sich Feuerwehrleute gegenseitig Befehle zu. Gerade kam ein Krankenwagen um die Ecke gefahren. Er wurde von zwei Polizeiautos begleitet. Ich stieß ein Lachen aus. Was sie sich doch alle für Mühe machten! Mich würde niemand aufhalten können. Ich würde springen! Mein Leben ließ es nicht mehr zu, dass ich atmete. Um die Beamten zu ärgern, sprang ich auf und lachte scheußlich. Gerade als ich mich umdrehte, wurde die Tür zum Dach aufgerissen. Erschrocken sah ich mich um. Doch es waren nur zwei Polizisten. Ich...hatte sie nicht kommen gesehen. Alarmiert sah ich nach unten. Dort stand inzwischen ein großes Sprungtuch bereit. Was sie nicht alles taten! „Bitte, springen sie nicht!“, sagte einer der Beamten. „Ach, wie wollen Sie mich denn aufhalten?“, fragte ich schnippisch. „Das Leben kann so schön sein.“, meldete sich der zweite Beamte zu Wort. Er kam einen Schritt auf mich zu. „Stehen bleiben!“, schrie ich. Der Polizist hob beschwichtigend die Hände. Mir fing an, das kleine Spielchen zu gefallen. Ich balancierte auf dem Dachrand entlang. Erschrocken sahen sich die beiden Polizisten an. „Wenn Sie schon springen wollen...dann tun Sie es beim Sprungtuch!“, sagte der erste Polizist. Verärgert sah der zweite Polizist den Ersten an. Sein Blick sagte eindeutig, dass er plemplem sei. Dieser hob jedoch nur die Schultern. Lächelnd sah ich dabei zu, wie sie stritten. Es amüsierte mich...Irgendwann wurde es mir dennoch zu viel. Ich winkte den Feuerwehrleuten zu, bevor ich nach links lief, und dort...absprang! „Nein!“, schrien die beiden Polizisten mir hinterher. Doch ich hatte es endlich geschafft. Ich war gesprungen. Die Luft sauste an mir vorbei. Zehn Stockwerke fiel ich runter. Mit einem dumpfen Aufprall, landete ich mit dem Kopf zuerst. Direkt auf die Straße, wo mich ein Auto überfuhr. Doch das spürte ich schon gar nicht mehr. Denn beim Aufprall wurde mein Kopf gespalten. Ich war sofort tot...
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]