Begreifen

© “UN-BEGRENZTE DÄMMLICHKEIT > 09/11 2001“

https://www.youtube.com/watch?v=kOu7GtGgRxw

Zitat:

Der Mensch weiß viel mehr, als er versteht.

Alfred Adler in: Der Sinn des Lebens

s. dazu auch
Gurdjieff und Mengzi



Du gleichst dem Geist,
den du begreifst

Diese Worte stammen aus Goethes Faust (Teil I, Nacht). Faust hat den Erdgeist beschworen. Dieser erscheint ihm, spricht zu ihm und beschreibt sein eigenes Wesen und Wirken:

»Geburt und Grab,
Ein ewiges Meer,
Ein wechselnd Weben,
Ein glühend Leben,
So schaff ich am sausenden Webstuhl der Zeit,
Und wirke der Gottheit lebendiges Kleid.«


Faust ist von diesen Worten begeistert, glaubt sich dem Wesen des Erdgeistes ganz nah, glaubt ihm zu gleichen. Der Erdgeist aber gibt ihm schonungslos und ohne Umschweife zu verstehen, dass Faust nicht diesem Wesen, sondern nur seiner eigenen unvollkommenen Vorstellung davon gleicht. Er weist ihn mit den Worten ab:

»Du gleichst dem Geist,
den du begreifst,

Nicht mir!«

und verschwindet. Mit diesem Zitat gibt man jemandem zu verstehen, dass er in anderen Bahnen denkt, dass er etwas nicht begriffen hat, es vielleicht gar nicht begreifen kann.

(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2007



In einem – nur vermeintlich – anderen Kulturkreis
findet sich dazu ein – weiterer – Hinweis:

Advaita
[Sanskrit »das ohne ein Zweites ist«] der, Adwaita, indische Lehre vom Brahman, das mit dem Atman eins ist und das allein Wirkliche bildet (indische Philosophie und Religion).

(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2007


©

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Beschreibung des Autors zu "Begreifen"

Brahman
DAS,
indische Religion:
göttliche Kraft, seit den Upanishaden DIE ALLSEELE,
DAS durch nichts bedingte EINE (indische Philosophie und Religion).

(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2007


Atman
[Sanskrit »Seele«, »Hauch«] der oder das, indische Philosophie:

DER UNVERGÄNGLICHE WESENSKERN DES MENSCHLICHEN INDIVIDUUMS,
letztlich EINS MIT DER WELTSEELE,
mit Brahman als dem eigentlichen SEIN der Welt.

(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2007


Upanishaden
[Sanskrit »Danebensitzen (des Schülers neben dem Lehrer)«], eine Gruppe philosophisch-theologischer Texte des Brahmanismus. In den älteren Upanishaden (zwischen 800 und 600 v. Chr.), im Anschluss an die Veden (Veda) entstanden, wurden erstmals die wesentlichen Grundaussagen der indischen Philosophie und Religion formuliert. Sie bilden die Grundlage der vedischen Philosophie (Vedanta). Inhaltlich deutlich von ihnen unterschieden sind die nichtvedischen jüngeren Upanishaden (entstanden bis 1500 n. Chr.).

(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2007


Gott mag existieren oder nicht,
aber würden Sie Ihre eigene Existenz bestreiten?

Ramesh S. Balsekar im Buch auf S. 38:

Wo nichts ist, kann auch nichts fehlen

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