Es wurde mal Zeit das Wohn-Esszimmer neu zu tapezieren. Die Tapeten waren schon lange gekauft und nun sollte mein Werk beginnen. Da ich das alles alleine stämmen musst hab ich mich entschieden das Zimmer in zwei Hälfen einzuteilen. Also zuerst alle Möbel raus und nur die Couch und der Esstisch bleiben noch drin. Die schob ich dann in den Wohnzimmerbereich. Jetzt gings ans Werk: Decke neu weißen, die hatte es wirklich nötig. Und ruckzuck war aus grau ein stahlendes weiß geworden. Dann die alte Tapete ab, die sich natürlich nicht so locker flockig abziehen ließ wie immer beschrieben. Neue Tapete dran - wow, ganz neuer Look fürs Zimmer, und ich war froh über die neue Farbwahl. Da diese Arbeiten doch mehrere Tage in Anspruch nahm, hab ich das Wohnzimmer auch noch mal halbiert. Esstisch rüber ins neue Esszimmer, Couch blieb am alten Platz noch stehen. Dann wurde die Hälfte der Wohnzimmerdecke gestrichen, die alte Tapete abgemacht und neu tapeziert.
Ich saß dann abends auf meiner Couch und bewunderte voller Stolz meine bis dahin geleistete Arbeit. Gleichzeitig hatte ich in mir ein komisches Gefühl: ich kam mir vor wie auf einer Insel. Die Couch war der letzte Tüpfel meines alten Daseins. Um mich gab es noch die alte Tapete, die alten Flecken und Schrammen diverser Möbelrückungen. Mir gegenüber war das Neue, so strahlend in den Farben, so unberührt und makellos.
Ich saß da wie ein Häuflein Elend: nein, lasst mir mein altes Leben. Da kenn ich mich aus. Was bringt mir das Neue? Will ich wirklich mein alte gewohntes Umfeld aufgeben, mich dem Neuen stellen? Es kam mir vor als würde ich nicht nur meinem Zimmer einen neuen Anstrich verpassen, sondern auch mir und meinem Leben. Ja, neues in mein Leben reinlassen, die alten Flecken, Verletzungen, Schrammen rausreißen und unbeschwert in einem neuen Kleid wieder anfangen. Das letzte Viertel dieses Zimmers war das schwerste Viertel, aber auch das beste.
Jetzt sitze ich auf meiner Couch und erfreu mich jeden Tag an dem Neuen. Und ich weiß, ich beginne auch was neues.
Und ich freue mich schon darauf das nächste Zimmer zu entrümpeln, denn es entrümpelt auch mein ICH.
Wann fängst du mit einem neuen Anstrich an ;-))
Im Leben hattest du zu oft Schmerzen,
davon hat das Schicksal dich nun befreit,
jetzt sitzt der Schmerz in meinem Herzen,
das Leid zu verarbeiten kostet viel Zeit.
Schmetterlinge fliegen leise durch den lauen Wind.
Auf ihrer bunten Sonnenreise kreisen sie geschwind.
Blumen blühen, in allen Farben und der Duft betört.
Es ist die Welt der Himmelsgaben, die [ ... ]
Ich möchte frei sein.
Untröstlich erfasst mein Herz die Existenz.
Viele widersetzen sich dem Weltenschein. Niemand ist frei.
Inbrünstig, liebevoll und sanft möchte ich mich mit jedem Takt des [ ... ]
Hier, in meiner Vergangenheit
wachsen täglich die Ruinen!
Die Gedanken, weit und breit,
ziehen mit den Beduinen
in Nebelwüsten: tauber Sand
erfüllt das triste Lebensland.