Es war die Zeit der Zuckerwatte, Schokoladenbananen und den Karrusells. Meine Heimatstadt feierte sein alljährliches, großes Herbstfest. Mein Opa war auch immer dabei, er lebte die bayerische Tradition mit gebratenen Hähnchen, Maßkrügen voller Bier und gesalzenem Radi mit Brezn. Mein Vater und ich standen an der Losbude des roten Kreuzes. Mehr als drei Punkte hatten wir nie. Dennoch gab es erfreulicher Weise keine Nieten. Jeder gewann etwas, auch wenn es nur eine Kleinigkeit war.
Ich mochte die Dose Seifenblasen, die ich bekam. Bunt schimmernd sanken sie langsam in den Boden. Heute, als Erwachsener vergleiche ich sie mit dem Auf und Ab im Leben. Schillernde Visionen platzen oft ebenso schnell, nicht nur bei mir. Steht der Wind günstig, kann sich eine Seifenblase ein wenig länger über dem Abgrund halten. Doch alles verliert mit der Zeit an Glanz und Schwerelosigkeit, wir werden nicht jünger.
Der Lauf der Welt und die Erde an sich sind viel stärker als wir, da hilft auch keine Einbildung. Jedoch hat meine Liebe neue Seifenblasen zu Hause. Ein kleiner, unbeschwerter Junge freut sich gerade darüber. Seine Träume und Wünsche sind noch kindlich und erfüllbar. Es ist schön und gut so.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]