Das Geistermädchen Amelie – Maria vom Gut Fürstenberg.

Eine gruselige Geschichte!




© Februar‘ 2014 by :Franz Andreas Jüttner

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Es begab sich vor mehr als 60 Jahren als ich noch ein kleiner Junge war, da erzählte mir eine alte Frau in dem Dorf wo ich mit meinen Eltern wohnte eine richtig gruselige Geschichte, die mir bis heute nicht aus dem Kopf ging und ich diese deshalb Euch erzählen möchte.
Also es war so, am Rand des Dorfes stand ein herrschaftliches Haus mit einer saftigen Wiese und vielen Bäumen drauf, nur wohnte da seit langer Zeit keiner mehr da, denn es soll sich da schreckliches ereignet haben über das man im Dorf eigentlich nicht gerne spricht, denn es war zu grausam was sich da vor einiger Zeit abspielte.
Die alte Dame, Ludmilla war ihr Name, meinte mit einem hämischen Grinsen, tja Jungchen was sich da abspielte wird dir die Haare zu Berge stehen lassen das kann ich dir schon jetzt versprechen, und nicht genug damit, sie nahm meine Hand und führte mich durch das Gartentor hindurch zu dem Haus wo vor einiger Zeit noch eine glückliche Familie wohnte und doch alles ein schreckliches Ende nahm.
So begann die alte Dame Ludmilla zu erzählen.
Es begab sich zu einer Zeit, ich war noch sehr jung meinte sie, da hatte ich eine Freundin mit Namen Amelie – Maria, sie war eine Naturschönheit mit langen blonden Haaren, ihr Gesicht ähnelte die dem eines Engels auf Erden, ja und sie war so sehr lieb in ihrer Art, dass sie jeder mochte der ihr begegnete.
Das Gut Fürstenberg auf dem sie lebte war einfach himmlisch, ein Ort wie geschaffen wie für Kinder, denn da konnten sie ungezwungen herumtollen und ihre Spiele spielen die sie so gern mochte.
Ihre Mutter Edda, die Herrin des Gutes schaute ihrer Tochter gerne vom Fenster im ersten Stock zu wie sie mit ihren Freunden spielte, denn es erinnerte sie an ihre Zeit wo sie so alt war wie ihre Tochter jetzt.
Amelie – Maria übte Seilhüpfen oder sie machte tollkühne Sachen auf der Schaukel dass ihrer Mutter ganz bange um sie wurde.
Amelie – Maria war also ein glückliches junges Mädchen und genoss ihr Kinderleben in vollen Zügen.
Nur da gab es einen dunklen Schatten in ihrer Familie und dies war ihr Vater Maximilian, denn der hatte Teile seiner Ländereien zu überhöhter Pacht an die Bauern der Gegend vergeben um maximalen Profit daraus zu erwirtschaften.
Damit nicht genug, sie mussten ihm von ihrem Gewinn einen nicht unerheblichen Anteil übereignen, denn er bekam den Hals nicht voll was die Bauern sehr verärgerte, denn sie konnten kaum von ihren Gewinnen aus ihrer täglich Arbeit leben.
Im Geheimen braute sich seit geraumer Zeit etwas zusammen, nur was es war vermochte keiner zu sagen, nur eines wusste jeder, der Gutsherr Maximilian Freiherr zu Fürstenberg würde eines Tages seine verdiente Strafe für sein schlechtes Verhalten gegenüber den Bauer erhalten.
So vergingen die Monate und Amelie – Maria und ihre Eltern lebten glücklich, bis zu dieser Nacht wo ihr Haupthaus in Flammen stand.
Als die Feuerwehr eintraf brannte das ganze Haus und der Versuch die Bewohner aus den Flammen zu befreien schlug fehl, denn es gab kein Durchkommen bis in den ersten Stock wo die Familie ihre Schlafgemache hatte.
Amelie – Maria und ihre Eltern verbrannten in den Flammen im Schlaf und hatten keine Chance zu überleben, ein wahres Unglück also.
Die Feuerwehr stellte Brandstiftung fest denn man fand einige Brandbeschleuniger im Erdgeschoß des Hauses, es hatte also jemand Rache genommen an dem Gutsherr der die Bauer so ausbeutete.
Das Schlimme an der Sache war, dass man keinen Täter ermitteln konnte und wohl auch nicht wollte, denn zu viele im Dorf unten waren von der Ausbeutung durch den Gutsherr Maximilian betroffen.
Die alte Dame Ludmilla erzählte, sie sei in dieser Nacht auch da gewesen und hatte gehofft dass Amelie-Maria dem Flammenmeer entkommen konnte, dem aber leider nicht so war.
Ab dieser Nacht war Ludmilla nichtmehr die, die sie einmal war denn sie ging mehr und mehr in sich und verschloss ihre Seele für andere Menschen, bis zum heutigen Tage.
Die alte Dame Ludmilla erzählte weiter, dass einige Leute im Dorf erzählten sie würden in der Nacht um die Uhrzeit wo das Haus brannte eine Mädchenstimme hören die rief, ihr bösen Menschen, ihr habt meine Familie ausgelöscht, ihr habt uns getötet!
Und sie rief, Ludmilla…..Ludmilla komme zu mir und befreie meine Seele damit ich in Frieden ins Jenseits gehen kann.
So wanderte Amelie-Maria jede Nacht um die gleiche Zeit durch den Garten des Gutes und rief Ludmilla um Hilfe, nur diese konnte ihr nicht helfen denn sie war ja selbst noch ein Kind.
Nur heute Nacht sollte alles anders kommen, denn es war eine Vollmondnacht und Ludmilla war bereit in diesen Garten zu gehen um Amelie-Maria zum ersten mal nach vielen Jahren wieder gegenüber zu stehen, denn sie hatte sich bisher nie getraut das gut zu betreten, denn wie gesagt, sie hatte sich nach Außen total verschlossen weil ihre Seele über viele Jahre weinte.
Und da standen wir beide in dem besagten Garten und sahen sie plötzlich, es war das Mädchen Amelie-Maria, weinend vor uns stehen und Ludmilla anflehend sie endlich aus ihrer Qual zu befreien.
Als sie mich erblickte lächelte sie und meinte, du kennst mich nicht, aber ich weiß wer Du bist, denn ich sehe dich jeden Abend hier vorbei laufen und höre deine Mutter rufen dass Du heimkommen sollst, ja und Du stehst dann vor unserem Gutstor und schaust zu uns rüber als wüsstest Du dass es mich hier geben würde.
Ich lächelte sie auch an und sagte ihr, dass ich von ihr schon des Öfteren geträumt hätte, ja und dass wir im Traum immer Freunde waren, sie aber dann in den Flammen immer wieder verschwand.
Amelie-Maria meinte, ach Du das war doch ich der dich in deinen Träumen besucht hat, denn wir sind doch miteinander durch unsere Seelen verbunden.
Ja und meinte sie, nicht umsonst bist Du heute Nacht mit Ludmilla hier bei mir, denn nur ihre beide zusammen könnt mich für immer aus meiner Gefangenschaft befreien.
Ludmilla fragte sie, und wie sollen wir das anstellen liebe Amelie-Maria?
Nun meine Freunde meinte sie, sagt mir wer unser Haus angezündet hat!
Ach weißt Du sagte Ludmilla zu ihr, das wissen wir nicht, es gibt da halt nur Vermutungen, aber jeder sagt da etwas anderes im Dorf.
Mich anblickend meinte Amelie-Maria, aber Du mein lieber Freund weißt es, denn Du hast den Feuerteufel in einem deiner Träume gesehen.
Ich wurde ganz rot im Gesicht und beichtete ihr, dass es ihr eigener Vater war der das Gutshaus in Flammen gesetzt hatte um die Versicherungssumme zu kassieren, dabei sei ihm das ganze aus dem Ruder gelaufen und beschloss mit seiner Familie in den Flammen zu sterben.
Tatsächlich war das ganze Gut überschuldet und der Gutsherr Maximilian wussten keinen Ausweg mehr aus den hohen Schulden heraus zu kommen!
Amelie-Maria schaute mich mit ganz großen Augen an und fing an zu weinen und sagte, ach jetzt weiß ich endlich was damals passiert ist, ja und ich kann endlich in Frieden ins Jenseit gehen um meinem Vater dort zu verzeihen, auch wenn er große Schuld auf sich geladen hat, trotzdem ist er immer noch mein Vater.
Amelie-Maria, Ludmilla und ich weinten vor Glück, ja und wir umarmten uns und wussten, wir sind über den Tod hinaus Freunde für die Ewigkeit!
Unsere liebe Freundin Amelie-Maria erhob ihre Arme und vom Himmel her kam ein Licht auf sie herab und sie erhob sich gen Himmel in einem wundervollen Lichte, dem Licht des Himmels, das Licht des Heiligen Geistes.
Hoch vom Himmel her hörten wir Amelie-Maria uns zurufen, ade meine Freunde bis bald mal hier im Himmel!
Ludmilla nahm meine Hand und meinte mit einem lieblichen Lächeln, danke mein kleiner Freund dass Du Amelie-Maria und mich von unseren Qualen befreit hast, denn nur Du konntest ihr sagen wer das Feuer in besagter Nacht gelegt hatte, denn Du hast es in einem deiner Träume gesehen!
Ja verehrter Leser dieser meiner Geschichte, und wenn ich an bestimmen Abenden an dem Gutshaus vorbei komme höre ich vom Himmel her die Stimme von Amelie-Maria rufen, hallo mein lieber Freund, ich bin es der helle Stern direkt neben dem Vollmond, ja das bin ich und so richtig glücklich hier oben!
Übrigens, das Gutshaus ist seitdem unbewohnt geblieben denn keiner traute sich dort einzuziehen, weil es da angeblich spuken würde.
Aber das ist mal wieder alles nur dummes Dorfgeschwätz, oder doch nicht?


Wer weiß, wer weiß ihr verehrten Leser, wer weiß ob da nicht doch etwas Wahres dran ist?


© Franz Andreas Jüttner


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