Eine Unglückliche im Wald der gefallenen Engel!

Die Geschichte einer verirrten Frau!

Teil 1: Die Vertreibung!


Copyright‘ Dezember 2012 by: Franz Andreas Jüttner



Es war im Jahre des Herrn 1467 in einem Dorf in der Nähe von Heidelberg, in dieser Zeit herrschte Not und Elend in der Bevölkerung und es war die Zeit wo man vermeintliche Hexen verbrannte.
Ich war noch ein kleiner Junge und musste meine Familie mit ernähren da mein Vater als Soldat im Krieg war, dort wo der heilige Gral und die Bundeslade der Juden sein sollte.
Es war eine harte Arbeit, und ich konnte nicht in die Schule gehen, denn die war nur für die gutbetuchten Bürger, obwohl ich eigentlich ein sehr begabter und intelligenter Junge war.
Meine jüngeren Geschwister, ich hatte noch sechs davon, vier Schwestern und zwei Brüder, konnten nur selten arbeiten denn sie waren öfters Krank und wir konnten uns die teure Medizin nicht leisten damit sie gesund werden konnten.
Meine Mutter war sehr am verzweifeln, denn sie liebte uns Kinder und machte sich täglich Vorwürfe dass sie uns kein vernünftiges Leben bieten konnte, von unserer Zukunft ganz zu schweigen.
Tja und die gutbetuchten Bauern hatten für das arme Fußvolk nichts übrig als schlechtbezahlte Arbeit, die zudem auch noch menschenunwürdig war.
In ihrer Not ging sie an diesem Augusttag zu einer Frau die in unserer Nähe wohnte und fragte sie, ob sie denn nicht ihre Kinder heilen konnte, denn diese Frau war bekannt dafür Kräuter mischen zu können die heilen konnten, deshalb nannte man sie auch die Zauberin des Waldes.
Diese Zauberin, ihr Name war Eleonora, hörte sich an was meine Mutter ihr zu berichten hatte und sagte ihr dann, nun liebe Frau, ich kann ihnen helfen aber sie müssen dafür mir einen Gefallen tun.
Meine Mutter fragte sie schüchtern, und was soll ich für dich tun?
Eleonora meinte lächelnd, du kannst mir beim Kräutersammeln helfen, und dann hilfst du mir bei der Zubereitung meiner Medizin.

Natürlich wollte meine Mutter der Zauberin helfen, denn die Gesundheit ihrer Kinder war ihr sehr wichtig, denn wenn sie gesund waren konnten sie im Haushalt mithelfen, und nicht nur kränkelnd in ihren Betten liegen.
Als meine Mutter nach Hause kam strahlten ihre Augen, denn sie hatte nun Medizin um sie ihren Kinder verabreichen zu können!
Am Abend als ich in unsere Hütte kam bemerkte ich sofort eine Veränderung, es war einfach lebhafter im Haus wie sonst.
Meine jüngste Schwester Amalie kam überglücklich gelaufen und fiel mir überglücklich um den Hals und meinte, du Franz, Mama hat uns Medizin mitgebracht und jetzt geht es uns gleich besser.
Die Wochen vergingen und meinen Geschwistern ging es von Tag zu Tag immer besser, und die zwei älteren konnten mich jetzt zu meiner Arbeit begleiten um mir zu assistieren, dadurch konnte ich mehr Arbeit schaffen und dies brachte uns mehr Geld in unseren Haushalt.
Tja und meine Mutter bekam von Eleonora neben der Medizin auch noch etwas zum Essen mit, tja und das sah man uns ziemlich schnell an, denn wir bekamen alle dickere Backen, und wir waren immer fröhlich und gutgelaunt.
Nur mit einem hatten wir nicht gerechnet, mit dem Neid und der Missgunst einiger armer Mitbürger im Dorf, denn sie verachteten Eleonora weil sie etwas konnte was ihnen total fremd war, und sie neideten ihr ihren Erfolg.
Sonntags in der Kirche dann kam es dann zum Eklat, eine Bäuerin stellte sich vor den Pfarrer und schimpfte, wie kann es sein dass diese Zauberin Eleonora sich wagt in unsere Kirche zu gehen, sie ist des Teufels Werkzeug!
Man glaubt es kaum, ansonsten anständige Gläubige erhoben ihre Stimmen und schrien, raus mit dir du Werkzeug des Teufels, raus mit dir du Braut des Luzifers.
Zwei Männer ergriffen Eleonora und brachten sie vor die Kirche und warfen sie in eine dreckige Pfütze und spuckten sie auch noch an.
Ein dritter Mann trat noch nach ihr, und der Pfarrer rief aus voller Brust, in die Hölle mit dir du Braut des Bösen!
Eleonora kroch und kroch soweit sie es konnte von der Kirche weg, nur diese „Gläubigen“ warfen auch noch Steine nach ihr die sie am ganzen Körper verletzten.
Eine meiner Schwestern und ich hoben sie auf und sagten ihr, wir bringen dich nach Hause, aber sie sagte zu uns, nein Kinder dort bin ich vor diesem Pöbel auch nicht sicher, ich werde mich im Wald verstecken denn da habe ich mir schon vor langer Zeit einen kleinen Unterschlupf gebaut, denn mit so etwas habe ich schon immer gerechnet!
Wir hörten noch wie die Leute uns nachriefen, zum Teufel mit euch Bastarden, ihr seid des Teufels Brut, verlasst dieses ehrenwerte Dorf, denn ansonsten werdet ihr am Scheithaufen brennen!
Meine Mutter und die anderen Geschwister von uns wurden bespuckt und zum Teufel gewünscht, denn wir hatten uns auf die Seite von Eleonora gestellt, und dies mit recht, denn sie hatte uns die Medizin gegeben die uns geheilt hatte.
Der Pfarrer sagte zu meiner Mutter, du musst Buse tun und dieser Teufelsbraut entsagen, nur dann liebe Frau, nur dann werden wir dich wieder in die Kirchengemeinde aufnehmen.
Und wenn du dies nicht tust, dann wird Gott über Euch richten und das weltliche Gericht Euch zum Scheiterhaufen führen.
Da sich meine Mutter Sorgen um ihre Kinder machte kniete sie vor dem Pfarrer nieder und bat um Vergebung all ihrer Sünden, auch die ihrer Kinder.
So konnten wir in unsere Hütte zurückkehren und in relativem Frieden weiterleben.
Eleonora aber versteckte sich im Wald und machte weiter Medizin für die Leute die sie zu schätzen wissen, und was noch wichtiger war, ihre Unterkunft wurde nicht verraten.
Des Nachts gingen wir abwechselnd zu der Zauberin und halfen ihr beim zubereiten ihrer Medizin, und wir brachten ihr die Sachen aus ihrer Hütte die sie dringend benötigte.
Eines nachts in der ich dran war zu Eleonora zu gehen kam mir es im Wald irgendwie komisch vor, die Eulen riefen durch den Wald, so als würden sie etwas ankündigen, und dem war auch so.
Urplötzlich stand eine dunkle Gestalt vor mir, sie hatte zwei große Flügel die tief schwarz waren, und sie sagte zu mir, fürchte dich nicht Jüngling, ich bin der Engel der Gefallenen, dazu bestimmt hier auf Erden meine Verfehlungen und Sünden zu tilgen, ich bin gekommen der Zauberin Eleonora und euch zu helfen, aber auch die Bösen in deinem Dorf zu bestrafen.
Wir gingen gemeinsam des Weges und ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, Eleonora stand in einem weißen Kleid vor uns und sagte zu uns, ich bin mein eigener Geist der auf der Suche nach der Wahrheit ist, denn die Menschen in meinem Dorf sind des Weges abgekommen, und sie laufen blind in ihr Verderben!
Die dunkle Gestalt sagte zu mir, nun Jüngling, gehe nach Hause und berichte deiner Mutter dass alles eine Wende zum Guten nehmen wird wenn sie nur fest daran glaubt.
Also ging ich los um meiner Mutter davon zu berichten, ich musste aber aufpassen nicht beobachtet zu werden woher ich kam.
Ich drehte mich nochmal um und winkte den beiden zu, um dann meinen Heimweg anzutreten.
Aber irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los beobachtet zu werden!

Nun ihr verehrten Leser meiner Geschichte, im zweiten Teil werdet ihr Lesen wie die Menschen und die kirchlichen Würdenträger den Weg der Verirrung gingen!


© Franz Andreas Jüttner


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