Ein typischer Samstagvormittag in der Familie von Samantha Connor. Alles hektisch, gestresst und nervig. Natürlich bin nur ich die Ruhe selbst. Schließlich habe ich schon zwei Tage vor der Abreise gepackt, im Gegensatz zu allen anderen, denen gerade eingefallen ist dass wir ja morgen in den Urlaub fahren wollen. Also müssen wir morgen schon um fünf Uhr los, was in den Augen meiner Eltern ja wunderbar entspannt sein kann, aber ein bisschen Stress gehört nun mal dazu, also verlegen wir ihn einfach einen Tag nach vorn. Den Stress meine ich. Aber mir soll’s recht sein, ich gehe jetzt nämlich zu Fely und Terra. Meine beiden besten Freundinnen haben sich natürlich freigenommen von wichtigen Terminen beim Frisör und Kosmetik Läden damit ich meiner Familie ausweichen kann.
Auf dem Weg zur Tür bemerkt Mama leider, dass ich mich aus dem Staub machen will und denkt sich ganz viele Sachen aus die ich angeblich noch zu erledigen hätte, so wie das Mamas eben so machen. Aber ich schlaues Kind habe natürlich schon vorgesorgt und alles schon erledigt. Schließlich geben sich meine Eltern geschlagen und ich verlasse mit nicht wirklich gutem Gewissen das Haus.
Als ich am Abend wieder komme, treffe ich auf eine traurige und verstörte Familie. Auf meine Frage was los ist, antwortet mein süßer kleiner Bruder Freddy, nicht etwa meine Eltern. „Mami und Papi müssen auf Arbeit, ich schlaf bei Irene.“, falls ihr es wissen wollt, Irene ist unsere Nachbarin, sie ist überfreundlich und total nett. Fast schon zu nett. Freddy fährt jetzt kaum hörbar fort: „du schläfst bei Oma.“, „Was?“, hauche ich, ziemlich fassungslos, „Ich kenne Oma doch gar nicht!“ Ich weiß selbst nicht warum, aber ich habe meine Oma nie gesehen. Und jetzt soll ich plötzlich ganz allein zu ihr fahren? Als hätte Mama meine Gedanken erraten, meint sie: „Es ist doch nicht für immer. Wir fahren nur für ein paar Wochen zu einem Kunden im Ausland, nach Frankreich, Wir haben dort einen Auftrag bekommen. In vier Wochen bist du wieder daheim.“, „VIER Wochen??“, vor lauter Empörung darüber stapfe ich nach oben (mit Umweg zum Telefon) und rufe sofort Terra an. Die weiß, wie man Eltern in den unterschiedlichsten Situationen überreden kann irgendetwas zu tun. Wie sich gerade herausstellt weiß sie aber nicht, wie man Eltern überredet dass man für vier Wochen alleine zu Hause bleiben darf. Also bleibt mir nichts anderes übrig: ich muss wohl zu Oma.
Wer hat was jeder haben will noch braucht,
der ist in grelles Licht getaucht
und soll und außerdem, nein, and’rerseits,
schon obendrein, genau, bereits,
wie übers Ziel [ ... ]
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]