Ich lege eine kleine Pause ein, betrachte die klare Wasseroberfläche des Sees, die im Mondlicht schimmert. Hier komme ich oft hin, immer, wenn ich nachdenken und mich etwas ablenken möchte. Ich schaue auf den See und vergesse vorübergehend alle meine Sorgen und die Zeit. Manchmal sitze ich stundenlang im feuchten Gras und blicke aufs Wasser. Das beruhigt mich, lässt mich klarer denken. Doch irgendwann kriecht mir die Kühle der Nacht in die steifen Glieder und ich muss mich von dem Anblick losreißen.
Also stehe ich auf und merke, dass ich vor Kälte zittere. Allmählich kommen mir die Erlebnisse der letzten Stunden und Tage wieder in den Sinn. Mutter ist tot, Vater völlig aufgelöst und ich bin weggelaufen. Hab es zu Hause einfach nicht mehr ausgehalten. Das ewige Trauern, das ewige Rumsitzen, das sinnlose Reden darüber, dass alles besser wird. All das hat mich dazu getrieben, wegzugehen. Ich will neu anfangen, mein altes Leben hinter mir lassen und die traurigen Geschehnisse vergessen.
Doch das ist gar nicht so einfach. Ich weiß nicht, wo ich beginnen soll. Alles ist ohne Bedeutung, einerlei, ich komme mir vor wie eine leere Hülle, die sich langsam auflöst.
Mittlerweile laufe ich schon seit einigen Tagen nach Westen, immer nach Westen, obwohl ich nicht weiß, wohin ich eigentlich will. Doch alles ist besser, als wieder nach Hause zu gehen. Deshalb laufe ich weiter, immer weiter.
Der See liegt schon einige Zeit hinter mir und ich komme in einen Wald, dicht bewachsen mit hohen Bäumen, breiten Büschen und Sträuchern. Auch viele Tiere leben hier. Die meisten sind sehr scheu, sodass ich sie nicht oft zu Gesicht bekomme, aber manchmal höre ich es im Dickicht neben mir rascheln oder einen Singvogel zwitschern. Im Wald ist es schön, es ist zwar nicht vergleichbar mit dem See, aber mir gefällt der Geruch von Harz und frischen Grün, der mir in die Nase steigt, ebenso wie die Geräusche am Tag und in der Nacht, die mir zeigen, dass ich nicht allein bin.
Irgendwann, ich weiß nicht, wie lange ich schon unterwegs bin, lichtet sich der Wald, die Sonne scheint durch das Blätterdach und wärmt mich. Für einen Moment bleibe ich stehen, schließe die Augen, atme ein letztes Mal den angenehmen Duft des Waldes ein und lausche den Vögeln. Dann öffne ich wieder die Augen und betrete die Lichtung. Der Weg ins Ungewisse beginnt.
Deine laute Stimme hörte man schon von weitem,
Worte wie „da“ „ce“ und „hä“ hallten durchs Tal,
du warst so laut, um dich selber zu hören.
Tată, es ist still geworden ohne [ ... ]
Ruhig liegt das glänzende Watt,
eine leichte Brise, ganz sacht
über Schlick und Priele zieht,
schlammiger Meeresboden vor uns liegt,
hat die Vorratskammern aufgemacht,
das Wattenmeer ist [ ... ]
Ich öffne mich dem Ansturm der Äonen,
den Geistern die den weiten Raum bewohnen,
mach mich begehbar durch die Zeit –
und leidenschaftlich meine Beine [ ... ]
Ein Fan enger Jeans aus dem rheinischen Glesch,
flaniert entspannt mit de Händ inne Täsch
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Brutal schlug `s ihn hin.
Auf Nase und [ ... ]