Es gibt keine Menschen, die keinen Regen lieben würden. Die Leute teilen sich auf jene, wer einen Prozess mag, und auf jene, wer die Zeit nach dem Regen mag. Wie selbe Menschen sich auch auf jene teilen, wer offen in den guten Taten ist, und auf jene, wer sie macht, aber hehlt. Wenn der Regen der Mensch wäre, würde er zu der zweiten Kategorie gehören.
Mit dem wissenschaftlichen Standpunkt ist der Regen eine atmosphärische Ablagerung, ein natürlicher Effekt. Man kann ihn wie etwas Abgesondertes und ziemlich Selbständiges mustern, und man kann wie eine Eigenschaft oder eine Folge. Gleich ist es mit dem Wind; der Wind war für viele der einzelne Gott, und einige haben gefunden, dass der Wind der Diener der Sonne ist. In der Wirklichkeit ist der Wind der Lauf der Luft, wie eine Atmung der Lauf der Seele ist. So finden viele, dass der Regen die Tränen des Himmels ist.

Aber einmal habe ich den Herr Regen kennengelernt.

Ich habe ein gemütliches Ort. Ich nannte es als das Ort für die Wiedersehen. Hier konnte ich mit dem Wind sprechen. Viele werden sagen, es ist unmöglich, es ist eine Fantasie. Aber in der Wirklichkeit gibt es solche Weise, aber es ist mein Geheimnis. Wenn ich es allen erzählen werde, wird er den Gesprächspartner interessanter als ich finden, aber ich will noch die erste Dame dieses Leichtsinns bleiben; Sie wussten doch nicht, dass der Wind nach dem Zeichen des Tierkreises die Zwillinge ist? Und alle sie sind windig. Glauben Sie an die Astrologie nicht? Umsonst. Mir sagten die Sterne selbst über sie viel. Ich kann nicht wiederholen, sie waren so weit, hinter Millionen Lichtjahre von mir, obwohl sie schrien, hörte ich nur das Flüstern. Und einfach sagten sie so klug und, es scheint, auf dem Latein, dass ich ihre Wörter nicht wiedererzählen kann.
An jenem Tag schauten sie ebenso unverwandt auf mich und flüsterten etwas, dass ich nur die Schwingungen der Stille fangen konnte, diesmal konnte ich etwas als «bonjour» verstehen, sie flüsterten genau auf französisch, ich fühlte ihr Schmatzen in der Leere. Jener Tag war Übergang aus dem Herbst in den Winter, ich war davon sehr verstimmt, dass es lange keinen Regen gab, mit Sommer. Ich saß und wärmte mich auf dem Kanalisationsrohr (ja-ja, es war jenes Ort, neben dem Bau, mit dem spärlichen Wald, aber dort, wo niemand beunruhigte) und schaute in den Himmel, wie ich die Bewegung gerade bei mir vor der Nase bemerkte. Ich blickte nieder und bedeckte von meinem Blick den Raum, der um mich war. Ein frostiges Gefühl, eine Unsicherheit verborgen in meiner Brust, ich, wie die Katze, habe die Knie gebogen und den Hals eingezogen. Ich habe mit Winkel der Lippen gelächelt und nach dem Augenblick die Grimasse gemacht, ich habe die Anwesenheit des Windes verloren. Er ist weggegangen.
Bei mir findet solches statt, wenn ich die Gefahr wittere, aus irgendeinem Grund habe ich entschieden, in den Park zu gehen oder auf die Straße hinauszulaufen. Der gewisse nächtliche Eifer, der mich nach den Nächten besucht, wie die Menschen ins Alter, zwang mich so schnell zu laufen, dass ich in den Himmel erzwungen geblickt habe, der virtuelle Sternschnuppenfall traf von der Schönheit. In den Städten, die mit dem Rauch und dem Tod ausgefüllt sind, gab es kein märchenhaftes Himmel, wie im Dorf, wo ich gewachsen bin, aber, fliegend auf meinen Beinen und ertragend den Schmerz und die Müdigkeit, die im umgeworfenen Hals erstarrten, breitete ich ihre Schwänze aus und wandelte in die Kometen um. Ich bin der Alchimist, der die Struktur des Körpers tauscht, schaffend das Neue, mehr Vollkommene. Ich wehte die Zaubereien und blieb stehen und sah wieder hinauf, beobachtend, wie mein Werk verbrennt. Doch spielte ich mit mir, aber nicht mit ihnen, den ewigen Beschützern des Universums. Ich bin dazu zu klein. Mein Kopf war krank und juckte, wie der belästigende Wecker, und ich fauche erzwungen. Mein Gesicht brennt von der Feuchtigkeit des eigenen Körpers. Hier habe ich den Donner gehört, es war ähnlich dem Zusammenstoß der zwei riesigen Stiere, ich bemerkte die massiven und schrecklichen schwarzen Wolken, die vom silbernen Faden der Funken gerahmt sind, die aus Augen flogen, die mit der Bosheit ausgefüllt sind. Nicht weit hat der Blitz geblitzt. Ich war sehr verwundert, dass er nicht rote Farbe hatte. Die Tiere, die sogar so aggressiv sind, würden nicht so aufeinander angreifen, jemand hat sie gestimmt. Wahrscheinlich, unheilverkündender und etwas planender. Mit eiserner Notwendigkeit hat das Zischen die Erde bedeckt, das dem Flüstern der Sterne ähnlich ist, aber schüchtern und verletzbar. Die Sterne flüstern laut und beharrlich, sie sind so fern voneinander, dass sie selbst anderen nicht hören und niemand ihnen hört. Sie sind nervös und hysterisch. Der Regen, der jetzt zu mir aus den rauchfarbenen Kuppel heruntergestiegen ist, war ander. Er ging leise, wie auf den Zehenspitzen, um die schlafenden Bäume und das Gras nicht zu wecken, um die ermüdeten abfallenden Blätter, nicht zu beunruhigen, um die Nacht nicht zu ärgern, die uns mit ihm umgibt. Aber ich habe ihn bemerkt, wenn auch denkt er nicht, dass er leise ist, er gießt mir ins Ohr von seinem Zischen, wie vom Lärm der Pantoffeln, die ich die Mutter wecke, wenn ich in der Nacht zum Kühlschrank schleiche. Aber dieser Herr ist aus anderem Grund gekommen.
Ich rief ihn dumm, aber er zischte nur und schimpfte manchmal sogar, als ob ich nicht zur Stelle bin. Ich stand nur verwirrt allein, beobachtend, wie der Regen scheu und vorsichtig durch die Waldkorridore schreitet, wie er sorgsam diese schläfrigen Gesichte der Atmenden, aber die nicht lebendig anerkannt werden, wäscht.
Wie die Welle hat der Regen mich bedeckt, vertreibend. Ich versuchte seine Grobheit zu bändigen, wollte ihm alles äußern, was in meiner Seele war, ich ersehnte unter diesem Regenguss wie der Zucker zu tauen, obwohl dieser Regen und schlecht roch. Von etwas Totes und Verfaulendes. Nur dann, wenn der Gestank mich alle durch und durch durchbohrt hat, bin ich mich bewußt gewesen, dass ich unter den Toten stehe. Ihre Silhouetten, solange durchsichtig, schimmerten vor mir, ich bin erstarrt. Und der Regen zischte nicht schon, er fiel nicht mehr mit den Strahlen auf die Erde, er flog in die Höhe, sein jeder Seufzer wurde vom Wurf des Wassers nach oben begleitet, er flog und zusammen mit ihm flogen diese Leichname, aber seine Leichname, fließenden und schmutzigen, fielen nach unten wieder. Und diese Toten trugen sich wie die Engel, leichte und schöne, empor, wenn das Blut des Regens, das von ihnen vergiftet ist, wie der Teil des Fleisches lag. Mir war weh zu sehen, wie der Regen, sich aufopfernd, diese verfaulten, menschlichen Seelen reinigt. Ich wollte schreien, protestieren! Und er zischte so verletzbar, verlierend die Stücke seines Wesens, vergießend sein Blut.
So stand ich und weinte.
Am Morgen deckten die Lachen den ganzen Bezirk ab. In einigen werden die Kinder beschmutzt, von einigen tranken die Tauben (es ist lustig, dass sie nicht vergiftet wurden, obwohl sie sogar die Steine essen), einige standen einfach nicht gestreift, die schneller zu vertrocknen und in die Höhe zu fliegen wünschten, werdend befreit ebenso von der Erdsklaverei.

So habe ich, Herr Regen, Ihr Geheimnis geöffnet... Ich will, damit andere auch darüber wissen. Über Ihre gute Tat.


© Lea Strom


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