In einem Augenblick der Selbstreflexion fühlt sich die Welt plötzlich fremd an.
Ich suche nach dem Bruder, der sich schon immer eine Schwester gewünscht hat.
Amélie Poulain hatte dieses Gefühl. Weit mehr als Hoffnung. Es war Gewissheit.
Doch ich spüre nur Leere.
Ich suche nicht. Ich trauere um mich selbst. Ich möchte nicht da sein. Nicht für mich. Nur für andere.
Ich atme, und möchte aufhören.
Liebe besteht aus Paradoxa. Die Menschen sind selbst eins; aus Liebe gemacht; selbstzerstörerisch, eitel und egoistisch geboren.
Ich möchte glauben, dass es eine Lüge ist, ein Gedanke der Trauer, des Selbstmitleids, des Selbsthasses.
Eine Mauer umhüllt mich, versiegelt mich vor der Welt.
Sie arbeitet, pausenlos, ist ständig in Aufruhr.
Alles rotiert nach einem bestimmten Bezugssystem. Das Universum hat keins. Es gibt kein Außen für dieses. Trotzdem rotiert es.
Ich sitze unbewegt in meiner Mauer der sterbenden Sehnsucht und des wachsenden Selbsthasses, zerfressen von Eifersucht, Unmut, Angst, vor allem des Verlusts, des Alleinseins, und dem Gefühl von Unverstandenheit, Bitterkeit.
Ein kalter Nebel kommt auf. Meine Haut erstickt, mein Körper zittert, meine Augen reglos, meine Gedanken…still.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]