1. Die reife Pflaume

Eine reife Pflaume, die hing am Baum
Sie hing und hin und lachte im Traum.
Da kam ein Pflücker und pflückte sie.
Die Pflaume war faul, sie war schon hi.
Ein kleiner Wurm, der kam angekrochen,
der hat nämlich die Pflaumenfäulnis gerochen.
In die faule Pflaume, da bohrte er ein Loch
und fraß sie dann von innen auf. Doch, doch!
Nun, das ist eben des Lebens natürlicher Lauf.
Das passiert überall und mehr als zuhauf.

(c)Heiwahoe


***

2. Weihnachten

Ho, ho, holler und boller Rumpelsack.
Der Nikolaus, der trägt ihn huckepack.
Er verteilt Geschenke an groß und klein.
Das Weihnachtsfest sollte immer sein.

(c)Heiwahoe


***

3. Der Maulwurf im Gedicht

Ich schwöre.
Es war klein.
Das Loch
im Apfel.

Als ich
ihn aufschnitt,
fand ich
einen winzigen
Maulwurf darin.
Er bewegte sich
auf einmal.

„Wie kommst
du in diesen
Apfel rein?“,
fragte ich ihn.

„Was für eine
blöde Frage.
Ich bin in
diesem Apfel
geboren worden.
Das ist
mein Zuhause“,
antwortete mir
der winzige
Maulwurf frech.

Ich schüttelte
den Kopf.
„Das kann
nicht sein.
So etwas
gibt es nicht.
Maulwürfe werden
nicht in
Äpfel geboren
und können
schon gar nicht
sprechen“, gab
ich zur Antwort.

„Idiot“, höhnte
der Maulwurf.
„Du siehst doch,
dass ich hier
im Apfel bin.
Außerdem
sprichst du
mit mir.“

„Ich träume
das alles nur“,
schrie ich
und warf
den Apfel
von mir
weg auf
den Boden.

„Träum' weiter!“,
äffte mich
der Maulwurf nach.
„Aus Träumen kann
man erwachen, aber
du steckst in
deinem Gedicht.
Da kommste
nicht mehr raus.
Du musst warten,
bis jemand dein
Gedicht aufschneidet,
damit dein
Traum endet.“

Ich war sprachlos
und geriet
in Panik.
Nach einer Weile
beruhigte ich
mich wieder.

„Bleib ruhig,
Heiwahoe!“,
murmelte ich
halblaut vor
mich hin.
„Du musst
nur warten,
bis jemand
kommt und
dieses Gedicht
aufschneidet.“

Seitdem warte ich.
Ich warte und warte
und warte immer noch.

(c)Heiwahoe


© (c)Heiwahoe


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