Ein letztes mal drehte ich mich herum. Hinter uns lag die Straße in tiefster, nachtschwarzer Finsternis. Am liebsten währe ich sie zurück gelaufen, doch wusste ich dass es für mich kein Zurück mehr gab.


Er führte mich, meine Hand fest in der eigenen haltend, zum Ende der Straße. Ins Dunkel wo wir unbeobachtet waren.


Schließlich blieb er stehen.


"Liora" sagte er, während er sich zu mir herum drehte.


Ich sah ihn an. "Es ist an der Zeit dass du deinen Teil unseres Vertrages einhältst." Ich sah ängstlich zu Boden und nickte.


Er nahm mich in seinen Arm und legte mir behutsam einen Finger seiner anderen Hand unter das Kinn.


Der sanfte Druck zwang mich dazu mein Gesicht zu heben.


"100 Monde habe ich dir gedient" sagte er "Jetzt bist du an der Reihe."


Es wurde still um uns herum. Nur der kalte Nachtwind wehte um die Häuser. Mir war klar dass vor mir nichts weiter liegen konnte außer der Tod.


Ich schloss meine Augen, während er mit seinem Gesicht langsam näher kam.


Doch plötzlich lenkte uns ein Geräusch ab. Ein großer, schwarzer Vogel flog über unsere Köpfe hinweg und ließ sich genau hinter mir auf einer Straßenlaterne nieder.


Unsere Blicke verharrten einige Moment auf dem schwarzen Vogel, doch kam es mir so vor als würde dieser nur mich anschauen.

Nach einigen Momenten lösten wir unsere Aufmerksamkeit wieder von dem Tier.

"Ich denke mir mal er weis dass ihn hier gleich eine Mahlzeit erwartet" sagte ich, während er mir eine Strähne meiner Haare aus dem Gesicht strich.

"Das glaube ich auch" antwortete er, während eine Böe des kalten Nachtwindes durch meine Haare fuhr.

"Sieh mich an" forderte er mich schließlich auf. Ich brauchte einige Sekunden, doch schließlich kam ich der Aufforderung nach.

Ich versuchte mich zu entspannen und obwohl mir jede Zelle meines Körpers befahl dass ich mich lieber in Sicherheit bringen sollte, kam ich dem nicht nach.

Nein. Jetzt gehörte ich ihm. Zumindest meine Seele.

Schließlich begann er mir sie aus dem Körper zu ziehen.

Das Letzte was ich sah war das blutrote Funkeln in seinen Augen.

Den Augen eines Dämons.

Ende.


© koto7001


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Beschreibung des Autors zu "Der Kuss"

Ein letztes mal drehte ich mich herum. Hinter uns lag die Straße in tiefster, nachtschwarzer Finsternis. Am liebsten währe ich sie zurück gelaufen, doch wusste ich dass es für mich kein Zurück mehr gab.




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